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Diese "scharfen Bilder" wirken gegen Schmerzen 

Der Anblick von scharfem Essen wirkt schmerzlindernd. Zu diesem Schluss kommen chinesische Forscher in einer neuen Studie.

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Diese "scharfen Bilder" wirken gegen Schmerzen
27 Freiwillige sahen sich Bilder von scharfen Currys oder Nudeln, aber auch von harmloseren Gerichten wie Obst, an.
Getty Images/iStockphoto

Allein der Anblick eines Currys könnte helfen, Schmerzen zu bekämpfen, berichten chinesische Forscher der Chongqing Normal University. Sie untersuchten, ob visuelle Reize von scharfem Essen als Schmerzmittel wirken könnten und welche neurologischen Mechanismen zugrunde liegen.

27 Freiwillige sahen sich Bilder von scharfen Currys oder Nudeln, aber auch von harmloseren Gerichten wie Obst, an. Die Teilnehmer erhielten einen kleinen Stromschlag, während sie die Bilder ansahen. Anschließend wurden sie von Experten befragt, wie stark sie die Schmerzen empfanden. Die Gruppe wurde gebeten, ihre Schmerzen auf einer Skala von eins bis neun zu bewerten, die von "keine Empfindung" bis "unerträgliche Schmerzen" reichte.

Curry vs. Burger

Die Wissenschaftler rekrutierten ausschließlich weibliche Teilnehmer, da Frauen "im Allgemeinen eine niedrigere Schmerzschwelle haben als Männer". Alle gaben an, gesund zu sein und keine Abneigung gegen scharfes Essen zu haben. Ihre linke Hand wurde an Elektroden angeschlossen, die sie 50 Sekunden lang mit niedriger und dann mit hoher Intensität berührten. Währenddessen wurden ihnen 40 Bilder von Lebensmitteln gezeigt, die jeweils 30 Sekunden lang zu sehen waren. Die Hälfte der Bilder war scharf – wie Curry, Nudeln und Knödel –, die anderen waren Äpfel, Kuchen und Burger.

Niedrigere Schmerzbeurteilung bei scharfen Gerichten

Die Ergebnisse zeigten, dass die Freiwilligen den Schmerz eines hochintensiven Stromstoßes "signifikant niedriger" einstuften, wenn sie Bilder von scharfen Lebensmitteln betrachteten, verglichen mit Fotos von nicht scharfen Lebensmitteln. Sie bewerteten ihren Schmerz mit 4,6, wenn sie scharfes Essen sahen, und 5,7, wenn sie mildes Essen sahen. Die selbstberichteten Schmerzen unterschieden sich jedoch nicht signifikant, wenn sie mit einer niedrigen Intensität gezappt wurden.

Die Forscher erklärten: "Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass die Bilder von scharfen im Vergleich zu nicht scharfen Speisen die Schmerzerfahrung bei starken Schmerzreizen erleichtern." Diese Ergebnisse haben wichtige Auswirkungen auf die Verwendung von scharfen Reizen als potenzielles Schmerzmittel, schloss das Team.
Trotz der ersten vielversprechenden Anzeichen sagte das Team, dass weitere Studien erforderlich sind, um zu sehen, ob die gleiche Theorie auch bei chronischen Schmerzen funktioniert.

red
Akt.