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Diese Nobelpreise wurden völlig zu unrecht vergeben
Der Nobelpreis ist der wichtigste Preis der Wissenschaft. Aber Wissenschaftler sind auch nur Menschen und können sich irren.
Den Nobelpreis zu bekommen, ist schon beinahe unmöglich. Es gibt große Wissenschaftler und Künstler, die nicht einmal in die Nähe des Preises gekommen sind. Um das zu verdeutlichen: Seit 1901 wurden lediglich 214 Forscher geehrt. Die Kriterien sind streng. Das zeigt zum Beispiel auch die Tatsache, dass Albert Einstein keinen Nobelpreis für die Relativitätstheorie bekam, die unseren Blick auf das ganze Universum verändert hat.
Dafür gab es aber ein paar andere Verleihungen, die das Komitee mittlerweile wohl bereut. Denn tatsächlich hat es in der Geschichte des Nobelpreises einige totale Fehlgriffe gegeben. Wir haben drei der brisantesten für dich aufgelistet.
Das Element, das es nie gab
Enrico Fermi gilt als einer der bedeutendsten Kernphysiker der Geschichte. So wurde beispielsweise das chemische Element Fermium nach ihm benannt. Auch das Fermi-Paradoxon wurde von seinem Namen abgeleitet.
Doch auch bedeutende Kernphysiker können sich irren. So glaubte Fermi im Jahr 1934, dass er das Element "Hesperium" entdeckte, in dem er Thorium und Uran mit Neutronen beschoss. Diesem gab er die Ordnungszahl 94. Und tatsächlich gibt es 94. Element, jedoch gibt es kein Hesperium. Einige Jahre Später entdeckte man nämlich Plutonium.
Es ist aber auch nicht so, dass Fermi sein Element einfach nur anders benannte. Bei seinen Versuchen entstand Plutonium gar nicht. Er produzierte lediglich eine Mischung leichterer Elemente, darunter Barium und das Edelgas Krypton.
Kurios: Fermi gestand seinen Fehler bei seiner Nobelpreis-Rede. Den Preis durfte er dennoch behalten.
Würmer als Auslöser für Krebs
Johannes Fibiger lieferte bemerkenswerte Arbeiten für die Medizin. Ohne ihn würden wir viel weniger über Infektionskrankheiten wissen. Dennoch leistete er sich hin und wieder auch Fehler, wie jeder Wissenschaftler. Ausgerechnet für den schlampigsten bekam er dann aber den Nobelpreis.
Im Jahr 1926 entdeckte Fibiger den Fadenwurm Spiroptera Carcinoma, ein Parasit, der Krebs auslöst – dachte der Mediziner zumindest. Und auch das Nobelpreiskomitee dachte an eine Sensation. Die Entdeckung stellte sich jedoch nur wenige Jahre später als kompletter Unsinn heraus.
Rede noch immer öffentlich
Fibiger verabreichte nämlich Laborraten den Parasit. Die bekamen daraufhin Tumore. Einfache Rechnung, oder? Nicht wirklich. Die Geschwülste waren nämlich gar nicht bösartig. Und sie wurden erst recht nicht durch die Parasiten hervorgerufen. Viel mehr soll Fibiger die Ratten nicht artgerecht gehalten und mit Weißbrot gefüttert haben. Dadurch entstanden Mangelerscheinungen, die Fibiger falsch interpretierte.
Interessant ist, dass der Mediziner weiterhin ohne jeglichen Verweis als Nobelpreisträger aufgelistet wird. Mehr noch: In der offiziellen Liste kann man sogar noch die Laudatio nachlesen. Dort heißt es: "Fibigers Entdeckung markiert den Beginn einer neuen Ära, einer neuen Epoche in der Geschichte des Krebses. Fibiger war ein Pionier im schwierigen Feld der Krebsforschung und wird es bleiben."
Psychische Störungen wegoperieren
Der portugiesische Neurologe Antonio Egas Moniz war bereits zu Lebzeiten umstritten und ein Rebell. Er setzte sich stark politisch ein und führte Operationen durch, obwohl er weder die Erfahrung noch die Zustimmung der Patienten hatte. Doch genau der zweite Punkt brachte ihm den wohl meistdiskutiertesten Nobelpreis ein.
Im Jahr 1949 meinte Moniz festgestellt zu haben, dass man Psychosen einfach loswerden kann, indem man Teile der weißen Hirnsubstanz und des präfrontalen Cortex zerstört. Er war nämlich der Annahme, dass Wahnvorstellungen deshalb entstehen, weil sich Nervenverbindungen verkleben.
Tatsächlich schien es manchen Patienten nach seinem Eingriff besser zu gehen. Jedoch war der Eindruck trügerisch. Die Patienten waren nämlich nicht mehr paranoid, sondern apathisch.
Moniz meinte jedoch, dass man einen gewissen Verlust des Charakters hinnehmen müsse, vor allem wenn man Psychosen loswerden möchte. Auch das Nobelpreiskomitee war dieser Ansicht und verlieh dem Neurologen den wissenschaftlichen Preis. Mit fatalen Folgen.
Keine Betäubungen, kein Einverständnis
Die Medizin-Welt sah die Operationen plötzlich als Allheilmittel. Eingriffe am Gehirn boomten. Besonders der US-Mediziner Walter Freeman trieb es auf die Spitze. Er setzte bei seinen Patienten eine Art Eispickel nahe an den Augapfel und trieb diesen dann in das Gehirn ein. Ohne Betäubung. Man wollte mit der Methode nicht nur Depressionen oder Angstzustände loswerden sondern auch Homosexualität "heilen" oder die Patienten von einer kommunistischen Gesinnung befreien.
Bis weit in die 60er wurde diese Art der der "Therapie" praktiziert. Die Patienten wurden oftmals gar nicht gefragt und auch nicht auf die Risiken aufmerksam gemacht. Schätzungen zufolge wurden 40.000 Menschen auf diese Art und Wiese behandelt. Viele von ihnen waren in Folge schwerstbehindert. Dennoch wird Moniz weiterhin als Nobelpreisträger angeführt. Das Komitee macht auch keine Anstalten, das zu ändern.