"Der Herr der Elemente"

Diese neue "Avatar"-Serie kostete Netflix 120 Millionen

Um gleich einmal alle Verwechslungen zu verhindern: Diese neue Show hat nichts mit James Camerons Weltraum-Schlümpfen zu tun und das ist auch gut so. 

Fabian J. Holzer
Diese neue "Avatar"-Serie kostete Netflix 120 Millionen
Kiawentiio als Katara, Gordon Cormier als Aang und Ian Ousley als Sokka
ROBERT FALCONER/NETFLIX

Fans der Kult-Zeichentrickserie "Avatar – Der Herr der Elemente" bekommen recht leicht Schnappatmung. Und zwar zum einen dann, wenn ihr Serienuniversum mit jenem der "Avatar"-Filme von James Cameron verwechselt wird. Und zum anderen, wenn sie auf den Film "Avatar-  Die Legende von Aang" angesprochen werden. Dieser Film von "The Sixth Sense"-Regisseur M. Night Shyamalan basiert zwar auf der amerikanischen Serie, die in einer fiktiven, aber sehr fernöstlichen Welt spielt, hat aber in der Umsetzung komplett versagt. "Avatar- Die Legende von Aang" (2010) war ein schauspielerisch unerträgliches CGI-Gemetzel, dass dem Charme der Serie nicht einmal ansatzweise gerecht werden konnte. Somit ist es nur logisch, dass die Fans der Original-Serie dem Versuch von Netflix, "Avatar – Der Herr der Elemente" als Realserie umzusetzen, skeptisch gegenübergestanden sind. Aber die Serie, die am 22. Februar erscheinen wird, ist tatsächlich eine Wucht! 

Ganze fünf Jahre brauchte der Serienschöpfer Albert Kim ("Sleepy Hollow") für die Umsetzung der Serie rund um den kleinen Aang (Gordon Cormier, "The Stand"). Aang ist in seiner Welt ein Avatar, ein Bändiger der Elemente Luft, Erde, Wasser und Feuer. Zu Beginn der Serie kann er aber "nur" die Luft bändigen. Nachdem Aang die letzten 100 Jahre in einer Art Kälteschlaf verbracht hat, hat er nicht verhindern können, dass die Feuernation alle anderen Ländern der Welt unterworfen hat. Noch schlimmer, die Feuernation unter dem Tyrannen Ozai (Daniel Dae Kim, "The Good Doctor") hat die allermeisten Bändiger ermorden lassen. Nun liegt es an Aang, als Avatar wieder ein Gleichgewicht der Elemente und der Mächte zu erreichen. Und das kann ihm nur gelingen, wenn er es lernt, alle Elemente zu bändigen. Die Geschwister Sokka und Katara sind dabei Aangs engste Verbündete, wobei Katara die letzte Wasser-Bändigerin ist und ihr Bruder Sokka zwar keine Mächte, aber sehr viel Geschick und Kampfgeist besitzt.  

Damit Will Serienschöpfer Albert Kim die Fans überzeugen:

Albert Kim nimmt "Avatar – Der Herr der Elemente", also die Zeichentrickserie, nicht so wie Shyamalan nur als Inspiration für seine mehr oder weniger eigene Geschichte, sondern Kim hält sich nach Punkt und Beistrich nach der Vorlage. Oft sind Szene Bild für Bild, Schnitt für Schnitt und Wort für Wort aus der Trickserie übernommen, was zum einen eine enorme technische Herausforderung ist, zum anderen aber auch ein gigantischer Fanservice: In dem Kim den Fans "ihre Serie" wiedergibt, fühlt man sich als Freund der Serie sofort daheim.  

Die atemberaubende Detailverliebtheit der Show, die wunderschönen CGI-Umgebungen - die im Gegensatz zur ersten Realverfilmung nicht übertrieben sind -, die grandiosen Masken und die vielen Special Effects haben dafür auch ihren Preis. Die acht Episoden von "Avatar – Der Herr der Elemente" haben insgesamt 120 Millionen Dollar gekostet, also durchschnittlich 15 Millionen pro Folge. Das ist zwar weniger als bei den letzten gefloppten Marvelserien wie "She-Hulk" oder "Secret Invasion" aber sehr viel mehr als opulente Shows wie "The Walking Dead" oder "Game Of Thrones". Auch wenn es sich bei der neuen Netflix-Show um eine in Kanada produzierte US-Serie handelt, spielt hier das gesamte asiatischstämmige Who-is-Who Hollywoods mit. Alle acht Folgen sind ab dem 22. Februar auf Netflix zu sehen, eine zweite Staffel ist schon bestellt. 

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