Immer mehr Fälle
Diese Nachbarschafts-Klage hat fast keine Chance
Viele Menschen empfinden lautes Froschgequake als störend. Immer wieder klagen sie wegen Lärmbelästigung. Erfolg haben sie bis jetzt nicht.
Frösche sorgen derzeit für Unruhe. Vor allem Menschen, die neben einem Nachbarn mit einem Teich oder Tümpel wohnen, sind vom lauten Gequake der Amphibien genervt. Die grünen Tierchen lärmen nämlich nicht nur am Tag, sondern auch in der Nacht.
Frösche unter Artenschutz
Oft wird übersehen: Frösche sind bedroht und stehen unter Artenschutz. Aus diesem Grund werden Klagen von Betroffenen immer wieder abgewiesen. Konkret sind es vier Arten, die Lärm machen. Julia Kropfbeger vom Naturschutzbund Oberösterreich klärt auf: Die Froschmännchen müssen im Frühjahr laut sein, um Weibchen anzulocken.
Für sie sei es wichtig, ihre Frühlingsgefühle auszuleben. "Die Männchen sammeln sich zur Paarungszeit in geeigneten Laichgewässern, und das Quaken hat die Aufgabe, die Froschdamen anzulocken", so die Expertin gegenüber dem ORF.
Die betroffenen Menschen, die den Lärm hören, zeigen jedoch meist wenig bis gar kein Verständnis für die Emotionen der Frösche. Die Folge: Immer wieder werden die Teichbesitzer wegen Lärmbelästigung geklagt.
Alle Klagen abgewiesen
Bisher wurden sämtliche Klagen gegen Eigentümer von Tümpel abgewiesen, da es sich beim Quaken um "Naturgeräusche" handelt. "Die Wasserfrösche siedeln sich auch selber in frisch angelegten Schwimmteichen an und stehen unter Naturschutz", erklärt Kropfberger.
Bis Mitte Juli sind die Tiere laut, dann wird ihr Balzverhalten leiser. Nach einigen Tagen verstummt es sogar komplett. Kropfberger und ihren Kollegen vom WWF wäre es lieber, das Quaken als eine typische Ankündigung für den kommenden Sommer anzunehmen.