Syphilis-Infektionen

Diese Krankheit breitet sich in Österreich aus

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vermeldete kürzlich einen weltweiten Anstieg von Syphilis. Auch in Österreich breitet sich die Krankheit aus.

André Wilding
Diese Krankheit breitet sich in Österreich aus
Weltweit gibt es eine Zunahme von Syphilis-Infektionen.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Die WHO hat alarmierende Daten veröffentlicht, die einen signifikanten Anstieg der Syphilis-Fälle weltweit zeigen. Diese Zunahme betrifft sowohl Industrie- als auch Entwicklungsländer. Gründe für diesen Anstieg sind unter anderem der zunehmende internationale Reiseverkehr, eine sinkende Nutzung von Kondomen und eine unzureichende Aufklärung über sexuell übertragbare Infektionen.

Es bedarf daher eines verstärkten Bewusstseins und präventiver Maßnahmen zur Eindämmung dieser sexuell übertragbaren Infektion (STI), appelliert die Aids Hilfe Wien. Als Gesundheitsorganisation klärt die Aids Hilfe Wien auf, was Syphilis ist, wie sie übertragen wird, welche Schutzmaßnahmen getroffen werden können und wo man sich testen lassen kann.

"Regelmäßige Tests"

Dazu Mirijam Hall, Vorsitzende der Aids Hilfe Wien: "Es ist wichtig, sexuell übertragbare Infektionen und sexuelle Gesundheit am Schirm zu haben. Also reden wir drüber, denn der Anstieg von Infektionskrankheiten wie Syphilis, Gonorrhö und Chlamydien ist auch in Österreich ein Thema."

Und weiter: "Durch die Verwendung von Kondomen, regelmäßige Tests und mit offener Kommunikation können wir gemeinsam dazu beitragen, die Verbreitung von Syphilis zu stoppen. Wir fordern daher, dass Test- und Behandlungsdienste für STIs leicht zugänglich gemacht werden, um so die Früherkennung und Prävention zu fördern."

Hall betont, dass eine frühzeitige Diagnose und Behandlung schwerwiegende gesundheitliche Folgen verhindere und die Ausbreitung der Infektion so gestoppt werden könnte. In Österreich stehen zahlreiche Testmöglichkeiten zur Verfügung, die Früherkennung und Behandlung ermöglichen.

Was ist Syphilis?

Syphilis ist eine bakterielle Infektion, die durch das Bakterium "Treponema pallidum" verursacht wird. Die Krankheit verläuft in mehreren Stadien und kann, wenn sie nicht behandelt wird, schwere gesundheitliche Komplikationen verursachen.

Dr.in Mirijam Hall, Vorsitzende der Aids Hilfe Wien appelliert für verstärktes Bewusstsein in Bezug auf Syphilis.
Dr.in Mirijam Hall, Vorsitzende der Aids Hilfe Wien appelliert für verstärktes Bewusstsein in Bezug auf Syphilis.
Aids Hilfe Wien/ Jürgen Hammerschmid

Verbreitung und Häufigkeit

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab es im Jahr 2020 weltweit etwa 7 Millionen neue Syphilis-Infektionen. Laut den neuesten Berichten des ECDC haben sich die gemeldeten Fälle im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht, wobei Gonorrhöe-Fälle um 48 Prozent, Syphilis um 34 Prozent und Chlamydien-Erkrankungen um 16 Prozent zunahmen.

In der EU wurden 2019 über 35.000 Fälle von Syphilis verzeichnet, wobei die Mehrheit der Betroffenen Männer waren. Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern, Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), und HIV-positive Personen haben ein erhöhtes Risiko, an Syphilis zu erkranken. Wiederholte Infektionen sind ebenfalls nicht ungewöhnlich.

Übertragung von Syphilis

Syphilis wird hauptsächlich durch sexuellen Kontakt übertragen. Dies schließt vaginalen, analen und oralen Sex ein. Das Bakterium kann durch winzige Haut- oder Schleimhautverletzungen übertragen werden.

Empfehlung

1. Verwendung von Kondomen: Kondome bieten einen wirksamen Schutz vor Syphilis und anderen sexuell übertragbaren Infektionen, wenn sie korrekt und konsequent verwendet werden.

2. Regelmäßige Tests: Personen mit mehreren Sexualpartner*innen oder solche, die einer Risikogruppe angehören, sollten sich regelmäßig auf Syphilis und andere STIs testen lassen. Tests werden von Hausärzt*innen, spezialisierten Kliniken und Gesundheitszentren angeboten. Auch die Aids Hilfe Wien bietet anonyme Tests auf Syphilis und andere STIs an.

3. Aufklärung und Kommunikation: Offene und ehrliche Kommunikation mit Sexualpartnern über sexuelle Gesundheit und Testergebnisse kann helfen, das Risiko einer Ansteckung zu minimieren. Unter www.lustaufreden.at findet man weitere Infos rund um das Thema sexuelle Gesundheit – die gleichnamige Kampagne der Aids Hilfe Wien läuft noch bis Ende des Jahres und vermittelt, warum es wichtig ist, über sexuelle Gesundheit zu reden und an wen sich man*frau bei Bedarf eigentlich wenden kann.

Tipp: Neben der ganzjährigen Testmöglichkeiten im Aids Hilfe Haus Wien, bietet die Aids Hilfe Wien auch gratis HIV- sowie Syphilis- und Hepatitis-Tests und Beratung am 6. und 7. Juni von 15.00 bis 20.00 Uhr (letzte Annahme: 19.30 Uhr) im Pride-Village am Rathausplatz an.

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