Katastrophen-Experten warnen

DIESE Gefahren drohen nun nach dem Horror-Hochwasser

Mit "Zeitverzögerung" erwarten Experten nach dem Starkregen der vergangenen Tage gefährliche Muren und Hangrutschungen.

Bernd Watzka
DIESE Gefahren drohen nun nach dem Horror-Hochwasser
Ein Berghang rutschte bereits im Juni in Aggsbach im Bezirk Melk auf die B33.
DOKU NÖ

Die Starkregenereignisse der jüngsten Tage erhöhen laut Fachleuten massiv die Gefahr von verheerenden Muren und Hangrutschungen. Um deren Ausmaß zu erkennen, "müssen wir bis zum Wochenende abwarten", sagte Thomas Glade, Experte für Katastrophenschutz der Uni Wien, zur APA.

Gefahr droht vor allem in Niederösterreich

Mit einer Vielzahl von Hangbewegungen und Vermurungen infolge der massiven Niederschläge sei vor allem in Niederösterreich zu rechnen. Die Böden seien vollkommen wassergesättigt. Auch in den kommenden Tagen sei daher mit entsprechenden Rutschungen zu rechnen.

Die Gefahr bleibt bestehen: Auch wenn der Fokus der Medien derzeit auf dem Hochwasser liege, ist sich Glade "sehr sicher, dass schon jetzt viele Rutschungen und auch Muren abgegangen sind oder noch abgehen werden".

Schneeschmelze könnte Situation verschärfen

"Es gab Neuschnee, wenn es nun wärmer wird, kommt die Schneeschmelze", so Glade. Dann seien an den Hängen "trotz schönen Wetters" Rutschungen zu erwarten: "Es gibt hier eine massive Zeitverzögerung von einigen Tagen."

Bis zum Wochenende sei daher noch einiges an Rutschungen zu erwarten, auch in flachen Hanglagen, erklärt Glade.

Schwierige Vorhersage

Die Vorhersage von Rutschungen ist schwerer als die Vorhersage von Starkregen, so der Forscher: "Wir können noch nicht flächenhaft prognostizieren, mit welcher Frequenz und Stärke die Ereignisse auftreten."

Wie viel Niederschlag welche Hangbewegung auslöst, müsse und werde auch schon mit Monitoring-Programmen beobachtet. In Niederösterreich betreibt Glade derartige Programme, aber "hier stehen wir noch in den Kinderschuhen, was das Verständnis der Dynamiken angeht".

Die Extreme werden extremer.
Thomas Klade
Katastrophen-Experte der Uni Wien

Bedingungen für Muren ändern sich ständig

Schwierig sind Prognosen bei den Rutschungen auch aus einem anderen Punkt: "Die Grundkonditionen ändern sich ständig." Wenn sich Hänge bewegen, werde Material abtransportiert, so Klade.

"Das macht die Studien mit gravitativen Massenbewegungen – im Gegensatz zur Vorhersage von Starkregen-, Hochwasser- oder Lawinenereignissen – so herausfordernd und so anders", meinte Glade.

Extreme Wetterereignisse nehmen zu

Glade forderte zudem, sich auf zunehmend extreme Wetterereignisse einzustellen. "Es wird immer Großereignisse geben, die die Kapazitäten, auf die wir uns vorbereitet haben, überschreiten. Damit müssen wir rechnen. Extreme werden extremer", resümiert der Experte.

Eine bessere Vorbereitung auf diese Herausforderungen sei unerlässlich für effektives Katastrophenmanagement und den Schutz der Bevölkerung.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Nach den jüngsten Starkregenereignissen warnen Experten vor einer massiven Gefahr durch Muren und Hangrutschungen
    • Gefährlich ist die Situation insbesondere in Niederösterreich, da die Böden wassergesättigt sind
    • Thomas Glade von der Uni Wien betont, dass die Vorhersage solcher Ereignisse schwierig ist, was eine bessere Vorbereitung auf extreme Wetterereignisse unerlässlich macht
    bw
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