Oberösterreich
Wenn du hier arbeitest, kriegst du eine Wohnung dazu
Viele Unternehmen leiden an einem akuten Personalmangel. Um Mitarbeiter zu finden, bietet eine Firma jetzt sogar eine Unterkunft an.
Nach wie vor suchen zahlreiche Betriebe händeringend nach neuen Angestellten. Eine aktuelle Auswertung der Statistikbehörde Eurostat durch das Neos-Lab zeigt: Österreich hat im EU-Vergleich die höchste Quote beim Arbeitskräftemangel.
Derzeit sind rund 113.000 Stellen beim AMS offen. Laut Neos Lab waren 5,4 Prozent aller Arbeitsplätze nicht besetzt. Das ist zwar ein beträchtlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Doch angesichts der zuletzt schwachen Wirtschaftsentwicklung ist es ein hoher Wert. Mit einer findigen Idee sucht jetzt ein heimisches Unternehmen nach neuen Arbeitskräften.
Arbeit mit Blick auf den Traunsee
Die oberösterreichische Bäckerei Kandur probiert jetzt eine andere Methode. Konkret wird ein Mitarbeiter für ihr Geschäft in der Traunsee-Stadt Gmunden gesucht:
"Kellner/in mit Erfahrung für Sommer 2023 – Wohnmöglichkeit vorhanden – ab Juni bis 30. September", steht auf dem Zettel am Auslagenfenster der Filiale am Linzer Hauptbahnhof.
1974 wurde der Familienbetrieb im Linzer Stadtteil St. Magdalena von Lydia und Johann Kandur gegründet. Von Anfang an habe man ausschließlich Natursauerteig verwendet.
Außerdem wird auf Emulgatoren, chemische Backtriebmittel oder Schimmelschutz seit jeher verzichtet. Mit Ausnahme von Maschinen-Semmeln und kurzen Salzstangerln werden sämtliche Backwaren per Hand gefertigt.
Neben den Standorten Hauptbahnhof und Gmunden gibt es noch zwei weitere Filialen im Bundesland: Linz-Auhof und Asten (Bez. Linz-Land). Trotz mehrfacher "Heute"-Anfragen hat sich das Unternehmen bis jetzt nicht dazu geäußert.
Beliebter Bäcker hat nachmittags zu
Die bekannte Bäckerei Honeder muss aufgrund eines Personal-Mangels sieben Filialen in der Landeshauptstadt und Umgebung nachmittags schließen. "Es bleibt uns nichts anderes übrig", sagt Verkaufsleiter Stefan Freilinger im Gespräch mit "Heute".
Um die betroffenen Filialen wieder ganztägig betreiben zu können, benötige man rund 25 Mitarbeiter. Sehr schwierig sei derzeit vor allem, Vollzeit-Angestellte zu finden.
