Österreich

"Diejenigen, die viel haben, müssen etwas beitragen"

GPA-Gewerkschaftschefin Barbara Teiber plädiert für Home-Office mit Maß und Ziel - unabhängig vom Impfstatus. Und: Sie ist für eine Reichensteuer.

Nikolaus Pichler
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Die GPA-Bundesvorsitzende Barbara Teiber ("Heute"-Montage)
Die GPA-Bundesvorsitzende Barbara Teiber ("Heute"-Montage)
iStock/Apa/Picturedesk ("Heute"-Montage)

GPA-Bundesvorsitzende Barbara Teiber hat "Heute" bei einem Redaktionsbesuch am Mittwoch ihre Ideen zur Bewältigung der Pandemie näher gebracht. Nach fast eineinhalb Jahre Corona-Krise will sie vor allem Lehren ziehen. "Wir haben durch Corona gesehen, dass Home-Office in vielen Betrieben funktioniert und auch gelebt wird, aber man muss es halt einfach regeln und ein vernünftiges Ausmaß finden", so die Gewerkschafterin. Von einer generellen Home-Office-Pflicht für Ungeimpfte hält Teiber jedoch nichts. "Man braucht schließlich auch den Austausch und den persönlichen Kontakt zu den Kollegen und Vorgesetzen. Das kann nicht Sinn und Zweck sein." 

"Man muss Home-Office regeln, ein vernünftiges Ausmaß finden." – Barbara Teiber

Um die derzeit stagnierende Impfrate wieder anzuheben, will Teiber auf Altbekanntes setzen: "Jetzt müssen wir noch Aufklärung betreiben, weil teilweise wirklich sehr viel skurriles Halbwissen vorhanden ist." Ihre ganz persönliche Meinung zum Nadelstich? "Impfen ist auch ein solidarischer Akt." Weiter will sich Teiber beim heiklen Impfthema nicht aus dem Fenster lehnen. "Hier sind nicht wir, diejenigen die Vorschläge machen", so die Wienerin. 

"Wir haben ein Schuldenausmaß, das wirklich exorbitant hoch ist." 

Klare Kante zeigt Teiber hingegen in puncto Steuerpolitik. "Wir haben durch Corona ein Schuldenausmaß, das wirklich exorbitant hoch ist. Dazu müssen diejenigen, die wirklich viel haben, auch etwas beitragen!" Laut der GPA-Frau hat die Pandemie die Dringlichkeit einer Millionärssteuer drastisch erhöht. Es sei klar, dass die Last nicht nur Arbeitnehmerinnen tragen dürften. "Zahlen es die Arbeitnehmer und Konsumentinnen oder zahlen es die Superreichen, die in der Corona-Krise sogar noch vermögender geworden sind?", fragt Teiber. 

"Man muss den Beschäftigten bessere Bedingungen anbieten."

Der Arbeitskräftemangel in manchen Branchen ist für Teiber hausgemacht. "Wenn es Mangel gibt in manchen Branchen, dann hat das oft den Grund, dass in Kombi zu wenig bezahlt wird und die Arbeitszeitqualität zu schlecht ist." Teibers Fazit: "Man muss den Beschäftigten bessere Bedingungen anbieten, auch vor dem Hintergrund einer Corona-Krise." Andernfalls sei eine Knappheit an Arbeitskräften die "logische Konsequenz".

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