Gefahren-Suche in der Klinik

Die Zeit läuft! Risikoraum stellt Pfleger auf die Probe

Praxisnahe Ausbildung – In nur zwölf Minuten müssen angehende Pflegekräfte im Simulationsraum der Klinik Hietzing versteckte Gefahren aufdecken.

Wien Heute
Die Zeit läuft! Risikoraum stellt Pfleger auf die Probe
In der Klinik Hietzing gibt es einen speziellen Simulationsraum, in dem Auszubildende Gefahren innerhalb von zwölf Minuten finden müssen.
Wiener Gesundheitsverbund / Grubinger

Im Umgang mit Patientinnen und Patienten müssen Pflegekräfte und Krankenhauspersonal vieles beachten: Befindet sich die richtige Person im Operationssaal? Welcher Eingriff wird durchgeführt? Werden die richtigen Medikamente verabreicht und stimmt die Dosierung? Bei Unsicherheiten im Ablauf ist es entscheidend, Sicherheitsbedenken direkt und aktiv anzusprechen.

Um Auszubildende auf mögliche Gefährdungen vorzubereiten, geht man in der Klinik Hietzing einen innovativen Weg. Seit 2023 üben die angehenden Pflegekräfte in einem sogenannten "Room of Risks".

Auszubildende üben im Simulationsraum

Ursprünglich stammt die Idee zu diesem Simulationsraum aus der Schweiz. Im "Room of Risks" werden Gefährdungen unterschiedlichster Art dargestellt: Ein Patient ohne Identifikationsarmband, verlockende Süßigkeiten auf dem Tisch einer Diabetikerin, ungesicherte Betten, die bei einem Sturz zur Gefahr werden können, sowie eine vergessene Schere, die achtlos auf einem Tisch liegt.

"Die Auszubildenden gehen in Gruppen von zwei bis maximal sechs Personen in den Simulationsraum. Ziel ist es, in zwölf Minuten individuell möglichst viele Risiken bzw. Patienten-Gefährdungen zu erkennen", erklärt Carmen Kreuzer, Zentrale Praktikumskoordinatorin für die Pflegeberufe in der Klinik Hietzing.

Risiken in zwölf Minuten entdecken

Im Raum befinden sich drei Patienten-Puppen, zu denen die Teilnehmenden vorab verschriftliche Informationen zum Aufnahmegrund und den Aufnahmediagnosen erhalten. Während der zwölf Minuten im "Room of Risks" notieren sich die Auszubildenden ihre Erkenntnisse. "Die im Simulationsraum eingebauten Gefahren lassen sich je nach Gefährdungspotenzial kategorisieren. Wichtig ist, dass die erkannten Risiken weder ausgebessert noch laut kommuniziert werden", schildert Kreuzer. Abschließend werden die gesammelten Erkenntnisse besprochen.

Während der zwölf Minuten im "Room of Risks" notieren sich die Auszubildenden ihre Erkenntnisse.
Während der zwölf Minuten im "Room of Risks" notieren sich die Auszubildenden ihre Erkenntnisse.
Wiener Gesundheitsverbund / Darabos

Das Feedback von den Auszubildenden zum Simulationsraum ist durchwegs positiv. "Die Teilnehmer zeigen sich meist sehr dankbar, da sie eine solche Möglichkeit in ihrer Ausbildung sonst nicht haben. Die praxisnahe, aber gleichzeitig entspannte Umgebung in Kombination mit einer positiven Fehlerkultur machen den Simulationsraum zu einer optimalen Ergänzung zur Theorie", betont Kreuzer.

Aus Puppen sollen Menschen werden

Seit der Inbetriebnahme befindet sich der sorgfältig und umfangreich eingerichtete Trainingsraum in Pavillon 4. Er dient sowohl der Ausbildung von Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegern als auch von Pflegefachassistenten.

Künftig sollen die Puppen durch Menschen ersetzt werden. "Mitarbeitende würden dabei die Patient*innen-Rolle übernehmen, vor einiger Zeit gab es dazu bereits einen sehr erfolgreichen Test", so Kreuzer.

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    Bundesheer / OTS

    Auf den Punkt gebracht

    • In der Klinik Hietzing müssen angehende Pflegekräfte im "Room of Risks" innerhalb von zwölf Minuten versteckte Gefahren erkennen, um auf mögliche Gefährdungen im Klinikalltag vorbereitet zu sein
    • Diese praxisnahe Ausbildungsmethode, die ursprünglich aus der Schweiz stammt, wird von den Auszubildenden positiv bewertet und soll zukünftig durch den Einsatz von echten Menschen anstelle von Puppen weiter verbessert werden
    red
    Akt.