Die Redmi Buds 5 – viel Kopfhörer für nur 40 Euro

An teure Flaggschiff-Buds wie die Sony WF-1000XM5, Samsung Galaxy Buds2 Pro oder Huawei FreeBuds Pro 3 kommen die neuen Redmi Buds 5 natürlich nicht heran – immerhin liegen zwischen den Xiaomi-Kopfhörern und den genannten Modellen rund oder weit mehr als 200 Euro Preisunterschied. Das große Aber: Für rund 40 Euro liefern die Redmi Buds 5 ein Wahnsinns-Audio-Paket ab, bei dem man sich fragen muss, wie ein solcher Preis überhaupt möglich ist. Gehen wir also gemeinsam Punkt für Punkt durch, was die neuen Kopfhörer, die mit einer aktiven Geräuschunterdrückung von 46 Dezibel beworben werden, können – und was nicht. Die brandneuen Redmi Buds 5 im "Heute"-Test.

Das Design der neuen Earbuds gefällt gut. Erhältlich sind sie in schwarzer, weißer oder violetter Farbe (Testmodell) in einem Ladebehälter, der wie eine Schmuckschatulle wirkt. Im Lieferumfang sind ein USB-C-Ladekabel und verschieden große Silikonaufsätze für die Gehörgänge enthalten. Schön gelöst: Die Silikonaufsätze sind jeweils in den Gehäusefarben des Modells gehalten. Der Schatullen-Ladebehälter besteht aus Kunststoff im matten Design, was Fingerabdrücke verhindert. Innen wiederum gibt es eine Hochglanz-Optik. Außen wie innen gibt es jeweils eine kleine LED-Anzeige für den Ladestand des Behälters und der Buds. Mit einer Taste am Gehäuse kann man die Buds koppeln.

Schönes Design, aber einen Kritikpunkt gibt es

Im Vergleich zu den Vorgängern haben die Buds selbst einen noch größere Veränderung durchgemacht. Waren die Redmi Buds 4 noch "Knöpfe", die man sich ins Ohr steckte, haben die Redmi Buds 5 Stiele erhalten, die bisher den Pro-Modellen vorbehalten waren. Dadurch gibt es an den matten Außenseiten nun eine silberne Touch-Steuerungsleiste, über die etwa die Lautstärke geregelt werden kann. Die Earbuds sind jeweils 30 x 22 x 24 Millimeter groß und wiegen nur rund fünf Gramm. Der Ladebehälter wiederum misst 60 x 50 x 22 Millimeter und wiegt 42 Gramm (mit den Earbuds im Inneren). Optisch machen die Redmi Buds 5 eine hervorragende Figur, einen Kritikpunkt gibt es aber.

Der Hersteller nennt keinerlei IP-Zertifizierung und auch sonst keinerlei Informationen dazu, wie gut die Redmi Buds 5 vor Wasser geschützt sind. Schwimmen gehen sollte man damit also auf keinen Fall, ob sie einen Regenguss oder schweißtreibenden Sport aushalten, ist unklar. Schade, ein guter Wasserschutz wäre das Tüpfelchen auf dem "i" gewesen. Freuen darf man sich aber darüber, dass die Earbuds super im Ohr sitzen und selbst beim Springen oder Rennen nicht herausfallen. Gleichzeitig drücken sie aber auch nicht auf den Gehörgang und können stundenlang ohne Probleme getragen werden. Bonus: Die Touch-Steuerbefehle können praktisch in einer App angepasst werden.

Mehr Modi und besserer Klang als eigentlich erwartet

Standardmäßig kann man auf das Buds-Gehäuse doppelt tippen, um Musik zu starten und zu stoppen. Ein Dreifachtipp springt zum nächsten Song, hält man den Finger etwas länger auf das Gehäuse, wechselt man zwischen aktiver Geräuschunterdrückung, Standard- und Transparenz-Modus. Ja, richtig, obwohl es sich um äußerst günstige Kopfhörer handelt, sind auch diese drei Modi mit an Bord. Wer will, kann sogar die Lautstärke an den Buds steuern und muss dazu nicht das Smartphone nutzen. Zusätzlich gibt es sogar noch eine Trageerkennung, die optional die Wiedergabe stoppt, wenn man einen der Earbuds aus dem Ohr nimmt – und fortsetzt, wenn man ihn wieder zurücksteckt. 

Einstellen und justieren lassen sich in der Smartphone-App auch einige Details wie Bass und Hochfrequenzen, ein Modus mit geringer Latenz – etwa zum Zocken – fehlt aber. Das zeigt sich auch beim Mobile Gaming – bei Spielen am Smartphone kommt der Ton merklich verzögert an. Tippt man sich durch "Mortal Kombat Onslaught", ist das natürlich kein Problem, will man blitzschnell in "Call of Duty Mobile" auf Schüsse reagieren, dann aber sehr wohl. Da machen die Kopfhörer bei Musik und Videos deutlich bessere Figur. Die Buds besitzen einen recht großen 12,4-Millimeter-Treiber, Nutzer wählen zwischen vier Audio-Effekten aus. Der Klang: Laut, klar, guter Bass, top für den Preis!

Die Redmi Buds 5 – viel Kopfhörer für nur 40 Euro

Natürlich muss man die Audio-Leistung immer mit der Preisklasse vergleichen. So sind die Redmi Buds 5 klarerweise nicht so sauber, voluminös oder kristallklar wie über 200 Euro teure Geräte – unter jenen bis zu 40 Euro dürften sie aber derzeit das allerbeste sein, das der Markt zu bieten hat. Verbessert hat sich im Vergleich zum Vorgänger die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) von 35 auf 46 Dezibel. Drei Stufen sorgen für leicht, mittel oder stark durchgelassene Geräusche. Auf höchster Stufe dringen normale Umgebungsgeräusche gar nicht mehr ans Ohr, Schreie oder laute Rattern aber schon. Auch diese Leistung ist durchaus in Ordnung und für den Preis ebenso lobenswert.

In Sachen Akkulaufzeit bringen es die Redmi Buds 5 ohne ANC auf rund zehn Stunden, mit auf immer noch gute sieben. Der Ladebehälter beherbergt zudem noch drei volle Ladungen für die Buds, bevor er ans Netz muss. Dann hängen die Buds bis zur vollen Aufladung knapp über einer Stunde am Kabel. Mit kleinen Mankos wie der fehlenden IP-Angabe und der Gaming-Leistung kann man leben. Insgesamt sind die Redmi Buds 5 echte Preisknaller. Der Klang ist gut, hohe Lautstärken bleiben verzerrungsfrei, ANC greift solide zu und die Verarbeitung ist klasse. Zudem gibt es einige Boni wie Ohrpasstests, Verbindungen mit zwei Endgeräten, lange Laufzeit und eine "Finde meine Buds"-Ortung.