"Die Österreicher haben einen besseren Humor!"

Kann man es zu Weihnachten eigentlich allem Menschen recht machen? "Heute sind alle Gänge regional, glutenfrei, lactosefrei, vegan und halal", erklärt Patchwork-Mama und Ärztin Wanda (Ex-Buhlschaft Caroline Peters) zu Beginn des Weihnachtsabends in "Wie kommen wir da wieder raus" (Kinostart am 30. November), der natürlich komplett aus den Ufern läuft. In der Fortsetzung von "Womit haben wir das verdient?" haben sich Wanda und ihr Ex-Mann Harald (Simon Schwarz) längst damit angefreundet, dass Tochter Nina (Chantal Zitzenbacher) zum Islam übergetreten ist und richten sich auch nach ihr. Harmonie will aber keine Aufkommen, denn die politisch überkorrekte Nina erklärt nun auch, dass sie sich im falschen Körper fühlt und tritt damit die nächsten Diskussionen aus.

Das geplante große Weihnachtsfest der Patchwork-Familie soll dann auch noch Menschen vereinen, die eigentlich nicht vereinbar sind: Etwa Corona-Leugner mit Veganern, Fleischessern, Feministen und Chauvinisten. Und das bringt die unwahrscheinlichsten Konflikte mit sich: "Also ich finde das gar nicht alles so unwahrscheinlich", lacht Caroline Peters in "Heute"-Talk, "es ist geradezu realistisch. Unrealistisch ist allenfalls, dass alle überhaupt an einem Tisch zusammenkommen. Hier sind es eben zehn oder zwölf große Themen unserer Zeit, die gleichzeitig von den Menschen, die um einen Tisch herumsitzen und um ihr Recht kämpfen, aufeinanderprallen."

Abgesehen von der Deutschen Caroline Peters besteht der Cast des Films von Eva Spreitzhofer mit Darstellern wie Michael Ostrowski, Pia Hierzegger, Hilde Dalik und Simon Schwarz nur aus Österreichern. Als extrem österreichisch empfindet Peters den Film aber am Ende gar nicht: "Es sind einfach die Themen unserer Zeit. Und die sind in Österreich, in Frankreich, in Deutschland und in England ähnlich", erklärt Peters. "Also Fragen bezüglich der Geschlechter, zur Biologie, bezüglich der Impfung, der richtigen Ernährung: Alle diese Themen tauchen überall im Moment auf und wir versuchen hier mit Humor ranzugehen." Der bitterböse Humor ist aber dann schon sehr österreichisch, genauso wie die Sprache des Films: "Ich glaube, dass er sprachlich in Deutschland nicht immer verstanden werden würde, aber inhaltlich auf jeden Fall. Ich glaube auch, dass der Humor sehr gemocht werden würde. Die Deutschen haben selbst oft das Gefühl, dass sie einen schlechten Humor haben und sind dankbar, dass die Österreicher den besseren Humor haben und denken sich: 'Ach guck, wie schön!'. Das würden sich Österreicher ja nie denken. 

"Wie kommen wir da wieder raus?" ist weder ein reiner Weihnachtsfilm, noch ein Anti-Weihnachtsfilm. "Es ist auf jeden Fall der detaillierte Weihnachtswahnsinn, denn wir alle jedes Jahr miterleben müssen", meint die Hauptdarstellerin. Bemerkenswert ist, wie sehr alle Figuren in der Handlung des Film stockernst bleiben und sich der Absurdität der jeweiligen Momente nicht bewusst sind. Am Set des Film, der an 27 Tagen im März 2023 in Wien gedreht wurde, war es aber nicht ganz so ernst: "Ja, das sieht man zum Glück beim Abspann auch ein bisschen, es wurde schon auch viel gelacht. Es sind zwar schon auch irgendwie ernste Themen, aber je mehr man sich reinsteigert und es ernst nimmt, umso lustiger wird es natürlich für die anderen." Und ohne zu spoilern, vielleicht gibt es ja auch für Wandas sonderbare Patchwork-Familie ein kleines Weihnachtswunder…

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