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"Die Luft ist giftig, verlasst Beirut"
Der libanesische Gesundheitsminister Hamad Hassan hat jedem, der könne geraten, Beirut zu verlassen.
Hassan sagte, dass bei der Explosion in einer Lagerhalle in der libanesischen Hauptstadt gefährliche Stoffe freigesetzt worden sind. "Die Luft ist giftig", zitiert ihn die Nachrichtenagentur AFP mit Verweis auf lokale Medien.
"Weißer Blitz"
CNN sprach mit einer Journalistin, die in Beirut lebt. Dem Nachrichtensender erzählt sie, dass ihre Wohnung etwa einen Kilometer vom Hafen entfernt liegt. "Die Explosion hörte sich an wie ein Überschallknall eines Flugzeugs", erzählt die Journalistin. "Als ich nachsehen wollte, was das war, gab es diesen blendenden weißen Blitz". Türen und Fenster seien aus den Verankerungen gerissen worden.
Ein weiterer Augenzeuge filmte die Mega-Explosion aus nächster Nähe >> HIER
In Achrafieh, einem Bezirk in Beirut, sieht es aus wie in einem Kriegsgebiet, berichtet ein Mitarbeiter eines Büros vor Ort. "Ihr könnt euch das Ausmaß der Zerstörung gar nicht vorstellen", erzählt er und schickt dazu ein Bild aus dem Innern eines Büros (siehe oben). Teile des Hafens seien einfach nicht mehr da.
Mindestens 100 Todesopfer
Einen Tag nach der gewaltigen Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut ist die Zahl der Todesopfer nach Angaben des Roten Kreuzes auf 100 gestiegen. Weitere Opfer lägen unter den Trümmern, sagte der Leiter des örtlichen Roten Kreuzes, George Kettaneh, dem Fernsehsender LBCI am Mittwoch per Telefon. Seine Organisation koordiniere zusammen mit dem Gesundheitsministerium, dass die Opfer in Leichenhallen gebracht würden, denn die Krankenhäuser seien überlastet.
Bei der Explosion in einer Lagerhalle im Hafen wurden nach offiziellen Angaben fast 4.000 Menschen verletzt. Rettungskräfte suchten weiter nach Opfern. Die Behörden äußerten sich zunächst nicht zur Ursache der Katastrophe. Auch Österreichs Botschaft in Beirut wurde schwer beschädigt.