Dadu Badum, Dadu Badum ... diesen einfachen Beat kennt man inzwischen auf der ganzen Welt. Mit "Live Is Life" haben Opus 1984 ein Kapitel österreichischer Musikgeschichte geschrieben. Eines, das immer noch andauert. Denn auch heute noch wird der Song auf YouTube täglich bis zu drei Millionen Mal gespielt.
Ewald Pfleger hat den Song geschrieben und mit der Dynamik, mit der sich der Song zum Gassenhauer auf nahezu allen Kontinenten entwickelt hat, war auch im Leben seines Schöpfers bald alles anders. Dabei sah es anfangs gar nicht danach aus. In seiner Biografie – wenig überraschend, "Live is Life" betitelt (Ueberreuter Verlag) – erzählt er nun die Geschichte hinter dem Welthit.
"Bereits mit zwölf Jahren stand für mich fest, dass ich einmal solche Songs, so wie sie da aus dem Radio kamen, selbst komponieren und spielen würde! Beat, Pop und Rock", erzählt der inzwischen 69-Jährige. Und tatsächlich finden sich die Ursprünge von "Live is Life" in der Schulzeit. "Ich muss so etwa 14, 15 Jahre alt gewesen sein, als ich mir beim Zugfahren vorgenommen habe, den Rhythmus eines fahrendes Zuges – dieses Dadu Badum, Dadu Badum – in einem Lied mal zu verwenden", so Pfleger zur "Heute".
Als es dann 1984 galt, ein neues Album aufzunehmen, erinnerte er sich an die Eisenbahnschwellen und das Geräusch, wenn der Zug da drüber rauscht. Im Strandurlaub auf Ibiza flossen dann die Textzeilen regelrecht aus ihm heraus. "Vom Album-Konzept-Titel 'Opus Live' kam ich auf das stärkere 'Live is Life', denn eine Verdopplung ist immer gut, siehe 'Time After Time' oder "'Black Is Black'", schreibt er in seinem Buch.
Der Rest ist Geschichte, heißt es oft. In diesem Fall ist es sogar eine kuriose. Denn zurück aus Spanien löst der Song bei seinen Bandkollegen nicht gerade Begeisterung aus. "Der Herwig [Rüdisser, Sänger von Opus, Anm.] hat gesagt: 'Du, Entschuldigung, aber wo ist denn da die Strophe? Es gibt da nur zwei Refrains und einen Mittelteil, aber als Strophe würde ich das jetzt nicht bezeichnen". Produzent Peter Müller ging sogar so weit, "Live if Life" gar nicht aufs Live-Album nehmen zu wollen.
"Auch die erste Aufnahme im Stadion von Oberwart ist daneben gegangen. Doch weil ausgerechnet hier, an dieser Stelle, das Band ausgelaufen war, mussten wir den Song bei den Zugaben noch einmal spielen. Zu dem Zeitpunkt kannten die Fans ihn dann natürlich schon, haben laut mitgesungen ... Gott sei Dank, denn sonst hätten wir wohl nie einen Welthit gehabt", erzählt Pfleger, und fügt hinzu: "Das war eine Sternstunde".
Immer noch erreichen den 69-Jährigen täglich Mails von Fans, die ihm ihren "Life is Live"-Moment schildern: im Ruderboot vor Sri Lanka, im Basislager des Kilimandscharo – "manche schreiben mir, sie werden 'Live if Life' bei ihrem Begräbnis spielen. Das ist schon ein bisschen absurd, aber ja, das Lied ist einfach nicht tot zu kriegen." Tatsächlich läuft der Song immer noch weltweit etwa 700 Mal täglich im Radio. Die am häufigsten gestreamte Version auf Spotify zählt 266 Millionen Zugriffe.
Ewald Pfleger: "Ich habe längst die Kontrolle über das Lied verloren. Es ist wie bei einem Maler, der ein Bild malt und es dann verkauft ... dann ist es weg. Wir haben es auch verkauft, kann man sagen, jetzt ist 'Live is Life" im Besitz von Millionen von Leuten".
Seit dem Band-Ende im Dezember 2021 hält er nun das Erbe von Opus weiterhin am Leben. Gemeinsam mit den famosen Schick Sisters erblühen Hits wie "Eleven", "Flyin High" oder auch "Live is Life" (siehe Video oben) neu auf. Am 6. Juni sind sie live bei der "Starnacht am Wörthersee" zu sehen.