110 Mangelberufe
Die ganze Liste – diese Jobs will niemand in Österreich
In diesem Jahr stehen bundesweit 110 Berufe auf der Mangelliste. Besonders vom Personalmangel betroffen sind Elektrotechnik, Gastronomie und Pflege.
2024 gibt es in Österreich 110 bundesweite Mangelberufe. Das bedeutet: Sehr wenige Menschen wollen diese Jobs ausüben. Konkret gelten die Jobs als Mangelberufe, in denen im aktuellen Jahr weniger als 1,5 Arbeitssuchende pro beim Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldeter offener Stelle zur Verfügung standen. Für diese Berufe gibt es erleichterte Zulassungsvoraussetzungen für den Erhalt der Rot-Weiß-Rot-Karte und damit auch Zugang zum Arbeitsmarkt. Auf migration.gv.at ist die vollständige Liste zu finden.
3.500 Elektroinstallateure gesucht
Bundesweit fehlt es vor allem an Elektroinstallateuren und -monteuren. In diesem Berufsfeld gibt es derzeit 3.494 offene Stellen. Ebenso sind Techniker für Datenverarbeitung auf der Liste vertreten. In diesem Berufsfeld werden 2.227 Personen gesucht.
Österreichweit fehlen zudem 2.212 Gaststättenköche. In Niederösterreich ist der Mangel an Köchen mit 350 offenen Stellen besonders hoch. Kellner sind inzwischen nicht mehr auf der bundesweiten Liste vertreten, in Vorarlberg gibt es jedoch weiterhin 112 offene Stellen. Die Zahl der Arbeitslosen ist währenddessen auf 421.207 gestiegen - das sind um 8 Prozent mehr als im Jänner des Vorjahres.
Pflegebereich besonders stark betroffen
Der Fachkräftemangel trifft den Pflegebereich besonders hart. Derzeit werden österreichweit 1.975 diplomierte sowie 1.797 nicht diplomierte Krankenpfleger gesucht. Diesbezüglich wurde im November 2023 ein Initiativantrag für weitere Zugangserleichterungen für Sozial- und Pflegeberufe im Parlament eingebracht. Dieser sieht eine Gesetzesänderung vor, nach der auch Schüler aus Drittstaaten, die eine Schule für Sozialbetreuungsberufe besuchen, eine Aufenthaltsbewilligung und Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten.
Die Mangelberufe sind je nach Bundesland unterschiedlich. In Wien werden vor allem Erzieherinnen und Erzieher gesucht, hier gibt es 1.145 offene Stellen. Zudem fehlen in Wien besonders viele diplomierte Krankenpfleger, Buchhalter, Diplomingenieure für Datenverarbeitung sowie Rohrinstallateure und ‑monteure.
Die Top 5 Mangelberufe nach Bundesländern
Personalmangel im öffentlichen Verkehr
Auch der Beruf des Buslenkers hat in den letzten Jahren an Attraktivität verloren und steht mittlerweile ebenfalls auf der Liste der Mangelberufe. Um dem negativen Trend entgegenzuwirken haben die Wirtschaftskammer Wien und das AMS eine Ausbildungsoffensive gestartet. Wer nun Buslenker werden möchte, bekommt die Ausbildung vollständig finanziert. Der Beruf bietet sogar einen Brutto-Mindestlohn von 2.800 Euro.
Bei den ÖBB kommt es zu ähnliche Problemen. Da jeder fünfte Mitarbeiter in den Ruhestand geht, werden 2024 rund 3.500 neue Mitarbeiter gesucht. Für den Einstieg lockt man mit einer Prämie von 2.500 Euro brutto, die Mitarbeiter in Verschub und Fahrdienstleitung nach Abschluss des Probemonats erhalten. Im weiteren Verlauf der Ausbildung wartet eine zusätzliche 2.500-Euro-Prämie.