"School of Champions" im ORF

Die Darsteller dieser Ski-Serie durften nicht Skifahren

Nicht zufällig direkt nach dem Kitzbühel-Wochenende startet der ORF jetzt seine neue Eventserie "School Of Champions". 

Fabian J. Holzer
Die Darsteller dieser Ski-Serie durften nicht Skifahren
Ferdinand Hofer (Albin) und Emilia Warenski (Dani Strobl) in "School Of Champions"
ORF

Dass da niemand früher draufgekommen ist! Dabei ist es doch so naheliegend: Man nehme die Elemente einer typischen Internat-Dramaserie, wie es sie auf Plattformen wie Netflix im Dutzend gibt, und kombiniert sie mit dem mit dem Leistungsdruck im österreichischen Skizirkus. Und was dieser Zirkus für ein Zirkus ist, will die neue ORF-Eventserie "School Of Champions" (ab 22. Jänner, Montags um 20.15 Uhr in ORF 1) zeigen. "Ich habe die Drehbücher bekommen und gelesen", erzählt Darstellerin Judith Altenberger, "und da waren so viele Cliffhanger, dass ich immer weiterlesen musste. Ich glaube, das ist ein gutes Zeichen." Aber Judith Altenberger (27), die kleine Schwester von Ex-Buhlschaft Verena Altenberger, ist auch ein bisschen voreingenommen: "Ganz am Anfang habe ich mir gedacht: 'Wintersport? Berge? Gasteiner Tal?‘ Das hat mich gecacht." Denn Altenbergers Familie ist auch aus dem Gasteiner Tal…

In der achtteiligen Serie, die von David Schalkos Superfilm produziert wurde und an der neben dem ORF auch der Bayrische Rundfunk und das Schweizer SRF beteiligt sind, geht es um ein Elite-Ski-Internat im fiktiven Gasteiner Ort St. Gleis. Die Akademie nennt sich die Kaderschmiede der zukünftigen internationalen Ski-Stars und nimmt pro Jahrgang gerade einmal zehn neue Schüler auf. Unter ihnen ist auch die junge Dani, gespielt von der 19-jährigen Emilia Warenski, die für die Dreharbeiten ab Herbst 2022 von ihrer Schule freigestellt worden ist: "Ich komme aus einer Sportschule, da fehlen die Leute ohnehin schon etwas mehr", erklärt sie im "Heute"-Talk, "wie genau das so gut mit der Matura funktioniert hat, weiß ich gar nicht mehr so genau." Warenskis Haupt-Sportart war dort aber nicht das Skifahren, sondern das Klettern. Sportlich genug war sie aber schon, um glaubwürdig zu sein. "Muskelmäßig war es nicht so schwer. Es waren vielmehr Dinge wie 'Wie hält man die Ski? Wie hält man die Stecken? Oder wie macht man die Skischuhe zu?' Denn da gibt es ja Unterschiede zwischen Rennfahrern und normalen Skifahrern."

Emilia Warenski (Dani Strobl).
Emilia Warenski (Dani Strobl).
ORF/BR/SRF/Superfilm/Stefanie Leo

In der Dramedy-Serie werden Dani und ihre Mitschüler von den Trainern, aber auch von Schul-Leiter Mark Auer (Jakob Seeböck) bis an ihre Leistungsgrenzen gepusht. Lustiges Detail am Rande: Auch wenn Dani in der Serie ein Ausnahme-Talent ist, ihre Darstellerin Emilia ist es nicht: "Ich bin nicht sehr begnadet", lacht Warenski, "aber ich mach’s gerne!" Warum ihre Rennszenen in der Serie dann so beeindruckend aussehen, wie sie es tun, ist leicht erklärt: "Es hat sehr gute Doubles gegeben. Denn mit Rennskiern fahren, ist schon mal ganz was anderes als mit normalen Skiern. Bis zu einem gewissen Punkt ist immer der Schauspieler zu sehen und dann geht es mit dem Double weiter." 

Offiziell ist es ja verboten. Man darf keine gefährlichen Sportarten ausüben
Judith Altenberger
Über das Skifahren während der Dreharbeiten

Auch Judith Altenberger musste für die Serie Skifahren. Ihre einzige sportliche Szene wurde für die Szene aber extra schnell geschnitten, damit sie rasant aussieht. Altenberger selbst war in ihrer Jugend auch keine Skifahrerin, sondern lieber am Snowboard unterwegs. "Vor ein paar Jahren habe ich dann Skitouren für mich entdeckt. Weil das Skifahren ist so teuer mittlerweile, das kann man sich eh nicht mehr leisten. Und Skitouren ist der Shit. Raufgehen, runterfahren, super." Die Darsteller der Serie durften nur skifahren, wenn die Kamera gelaufen ist, sonst nicht, wie Altenberger erklärt: "Offiziell ist es ja verboten. Man darf keine gefährlichen Sportarten ausüben, während man in so einem Vertrag hängt. Ich bin einmal heimlich eine Skitour gegangen…" Wir werden sie natürlich nicht verraten. 

Judith Altenberger (Tina) und Ferdinand Seebacher (Michi)
Judith Altenberger (Tina) und Ferdinand Seebacher (Michi)
ORF/BR/SRF/Superfilm/Stefanie Leo

Spiegelt "School Of Champions" ein realistisches Bild einer Elite-Ski-Kaderschmiede wider? "Da ist schwer zu vergleichen", meint Warenski, "weil ich an einer Sportschule war, bei der alle möglichen Sportarten vorkommen. In der Klasse geht dann immer jeder zu seinem Training, also gibt es nicht diesen einen Trainer, der alle trainiert." Und ob Altenberger eine authentische Trainerin spielt, weiß sie auch nicht: "Wir sind ja noch keine Trainer, sondern mehr Babysitter. Meine Tina ist ja jemand, der in Gastein hängengeblieben ist und jetzt versucht an dieser Schule Trainerin zu sein, weil sie selbst es als Profifahrerin nicht geschafft hat." Für Drama ist in "School Of Champions" auf alle Fälle gesorgt, wie realistisch die Serie ist, ist in Wirklichkeit zweitrangig. Zumindest solange die Quote stimmt… 

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