Wirtschaft

Die Abzocke mit Bryants Fanartikeln läuft bereits

Sneaker für 1.000 statt 100 Dollar: Nach dem Tod von Kobe Bryant wittern Wiederverkäufer das große Geld mit Wucherpreisen für Fanartikel.

Heute Redaktion
Teilen

Der plötzliche Tod der Basketball-Legende Kobe Bryant am vergangenen Sonntag hat Fans weltweit in Trauer versetzt. Offenbar hatten viele von ihnen dieselbe Idee: sich mit Kobe-Fanartikeln eindecken.

Im US-Webshop von Kobe-Hauptsponsor Nike sind entsprechende Produkte, wie seine eigene Schuhserie, komplett ausverkauft. Je nach Suchbegriff landen Interessenten auf einer Kobe-Erinnerungsseite. Auch im Schweizer Onlineshop von Nike gibt es die Kobe-Bryant-Sneakers derzeit nicht zu kaufen.

Wiederverkäufer verlangen fast das Zehnfache

Wiederverkäufer wittern nach Bryants Tod das große Geld mit Wucherpreisen für die heißbegehrten Artikel: Auf Online-Marktplätzen sind die Preise für Kobe-Merchandising teils um das Dreifache gestiegen. Auf der Plattform "Stockx" gibt es den noch vor seinem Deal mit Nike entworfenen Adidas-Schuh "Crazy 97 EQT Kobe Bryant 1997 Slam Dunk Contest" für bis zu 1.000 Dollar. Das ist fast das Zehnfache des Preises, den der Schuh noch Anfang des Monats hatte.

Der Zürcher Aron Cash (25) sammelt seit etwa neun Jahren Sneaker und verkauft sie weiter. Er kennt solche Entwicklungen in der Szene: Kobe Bryant sei nicht der erste Fall, bei dem sich mancher nach dem Tod mit überhöhten Preisen bereichern wolle, sagt er zu "20 Minuten". Nach etwa einem Monat dürfte sich der "negative Hype" aber wieder legen, sagt Cash: "Die aktuelle Nachfrage ist nur da, weil Kobe Bryant tot ist und nicht, weil die Sammler die Schuhe mögen."

Ethische Bedenken

Der Verkauf von Fanartikeln verstorbener Prominenter lohne sich finanziell auf jeden Fall. Cash hat keine Modelle von Kobe Bryant im Sortiment. Er habe ethische Bedenken bei solchen Geschäften, zeigt aber auch Verständnis für die Kollegen, die von einem solchen Fall profitieren. Schließlich hätten Unternehmen, Manager und Hinterbliebene oft auch keine Skrupel, wenn es um das Geschäft mit verstorbenen Prominenten gehe.

Auf Twitter werden die Wiederverkäufer heftig für ihre Profitgier beschimpft:

Wann Waren von Bryant wieder erhältlich sein werden, will Nike nicht sagen, wie CNN berichtet. Ursprünglich hieß es, dass Nike zu Ehren des verstorbenen Sportlers den Verkauf aller mit ihm in Zusammenhang stehenden Produkte gestoppt hat, wie der US-Sportsender "ESPN" schreibt. So sollten überteuerte Weiterverkäufe verhindert werden.

Auch Tickets werden teurer

Kobe Bryant spielte während seiner 20-jährigen Profikarriere nur für die Los Angeles Lakers. Entsprechend emotional fiel das erste Heimpiel nach dem Tod der Klublegende aus. Die Ticketpreise für das Spiel gegen die Portland Trail Blazers am 31. Januar schossen dementsprechend in die Höhe. Immerhin: Sämtliche Ticketeinnahmen wurden an die Kobe & Vanessa Bryant Family Foundation gespendet.