Wien
Neue Diabetesklinik im Gemeindebau hilft 8.000 Wienern
Im neuen Zentrum in einem Gemeindebau am Wienerberg können jährlich 8.000 Diabetes-Patienten versorgt werden. Damit hat Wien ein zweites Fachzentrum.
Allein in der Bundeshauptstadt sind 130.000 Menschen von Diabetes betroffen. Auch werden die Patienten immer jünger, die Dunkelziffer ist hoch. Als zusätzliche Versorgungseinheit der Klinik Landstraße hat darum das Diabeteszentrum Wienerberg im Gemeindebau Karl-Wrba-Hof in Favoriten eröffnet.
Im Diabeteszentrum Wienerberg arbeitet Fachpersonal in enger Abstimmung. So betreuen Fachärzte für Innere Medizin mit Zusatzfach Endokrinologie und Stoffwechsel, Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, Diätologinnen sowie klinische Psychologen eng zusammen die Patienten. Das Angebot des neuen Zentrums umfasst auch ambulante Insulin-Einstellungen und Insulin-Umstellungen sowie Augenscreenings.
Versorgung nach internationalem Standard
Die Versorgung der Patienten erfolge nach dem Prinzip "vier Augen – zwei Gespräche". Das sei internationaler Standard, erläutert Johanna Brix, die Leiterin des Diabeteszentrums Wienerberg. "Das bedeutet: Unsere Patient*innen erhalten standardmäßig zuerst eine ausführliche Diabetesberatung, bevor sie ihren Termin bei der behandelnden Ärztin haben. Pflegerische und ärztliche Expertise ergänzen sich so optimal."
Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) betont: "Mit dem Diabeteszentrum Wienerberg setzen wir modernste Standards und neue Akzente in der Verbesserung der Diabetesversorgung. Bis zu 8.000 Patienten können hier pro Jahr umfassend versorgt werden. Das ist einmalig in der Stadt Wien."
Standort für Gesundheit im Gemeindebau
"Neben leistbarem Wohnraum und dem sozialen Zusammenhalt steht Wiener Wohnen für eine verlässliche Partnerschaft bei der ärztlichen Versorgung in unserer Stadt. Mit dem Diabeteszentrum heißt der Gemeindebau eine führende medizinische Institution herzlich willkommen", so Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ).
Betroffene, Angehörige und Selbsthilfegruppen wurden einbezogen in die Entwicklung der räumlichen Ausstattung. Auch bei den Schulungsangeboten oder der Homepage konnten sie mitreden. "Daraus entsteht eine Win-Win-Situation, ein passgenaues Versorgungsangebot für Patient*innen und Gesundheitspersonal", findet Barbara Wagner, Vertreterin Aktive Diabetiker Austria.
Auch Psyche und Ernährung stehen im Fokus
Als Ergänzung zur pflegerischen und ärztlichen Betreuung und Behandlung wird im Diabeteszentrum Wienerberg auch mit psychologischer Begleitung sowie Beratungsangeboten zur Ernährung gearbeitet. In der Schauküche lernen Betroffene praktische Tipps und können Diabetes taugliche Rezepte ausprobieren.
"All dies ist durch die enge Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen unter einem Dach möglich", erläutert Zentrumsleiterin Brix. Nach erfolgreicher Behandlung und Therapie-Einstellung im Diabeteszentrum Wienerberg werden die Patienten an ihre Hausärzte zurücküberwiesen.