Nehammer erfreut

Deutsche Grenzkontrollen "überraschen" Van der Bellen

Deutschland will an den Grenzen Kontrollen einführen. Dieses Vorgehen überraschte Bundespräsident Van der Bellen, wie er in einem Statement erklärte.

Lukas Leitner
Deutsche Grenzkontrollen "überraschen" Van der Bellen
Bundeskanzler Karl Nehammer und Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
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Nach starkem Druck auf die Regierung in Deutschland im Bereich Migration und Asyl will das Nachbarland strengere Grenzkontrollen einführen und Migranten gleich an der Grenze zurückweisen – auch nach Österreich.

VDB unsicher

Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeigte sich in einem Pressestatement anlässlich des Besuchs seines slowakischen Amtskollegen Peter Pellegrini am Mittwoch aber verwundert über das Vorgehen Deutschlands. Er sei "überrascht" über die "etwas improvisierte Art", wie den Bürgern das neue Vorgehen der deutschen Regierung bei den Grenzen mitgeteilt wurde.

Für den Bundespräsidenten sei bis auf Weiteres "unklar, was das bedeutet", wie er auf Nachfrage der Medien antwortete. Immerhin gebe es zu Österreich bereits seit neun Jahren Grenzkontrollen, sowohl an der bayerisch-tirolerischen Grenze, sowie an der bayerisch-salzburgerischen Grenze. Dort werde "seit Jahren kontrolliert".

Ob dies auch in Zukunft so bleiben werde, oder sich etwas ändere, ist für Van der Bellen unklar. Er vertraue aber darauf, dass "von deutscher Seite auch weiterhin alle europarechtlichen Verpflichtungen eingehalten werden".

Nehammer erfreut

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zeigte sich in einem Pressestatement hingegen erfreut. Er sei froh, dass "ein so großes und einflussreiches Land wie die Bundesrepublik Deutschland jetzt auch in der Migrationsfrage umdenkt".

"Wenn bei unseren Nachbarn der österreichische Weg immer mehr Realität wird in der Politik, dann unterstützen wir das." Immerhin werde Deutschland "ein wichtiger Partner" in Hinblick auf Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan sein. "Aber eben auch bei der wichtigen Frage der Stärkung des Außengrenzschutzes", so Nehammer.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Deutschland plant strengere Grenzkontrollen und die Zurückweisung von Migranten, was bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen für Verwunderung sorgt, da die Kommunikation der deutschen Regierung als improvisiert empfunden wird
    • Im Gegensatz dazu zeigt sich Bundeskanzler Karl Nehammer erfreut über Deutschlands neuen Kurs in der Migrationspolitik und sieht darin eine Unterstützung des österreichischen Weges, insbesondere bei Abschiebungen und dem Außengrenzschutz
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