Weltweit massiver Rückgang
Deshalb verschwinden unsere heiß geliebten Sandstrände
Meeresküsten sind vielerorts auf Sand gebaut: Wenn der Klimawandel nicht aufgehalten wird, könnte es mit dem Sonnenbaden am "Beach" bald vorbei sein.
Hatten Sie heuer einen Urlaub am Meer? Vielleicht sogar in Spanien? Dann bleibt nur zu hoffen, dass Sie das Sonnenbaden und Flanieren am Strand genossen haben – Sie könnten Ihren Lieblingsstrand in Zukunft nicht mehr wiedererkennen!
70 Prozent der spanischen Strände bedroht
Wissenschaftliche Studien zeichnen ein düsteres Bild: Bis Ende des Jahrhunderts könnte die Hälfte der Sandstrände weltweit verschwunden sein. In Europa ist vor allem Spanien betroffen, und da ganz besonders die bei Touristen beliebte Costa Brava.
Insgesamt seien in ganz Spanien 70 Prozent aller Strände vom Verschwinden bedroht, warnt die Plattform Somos Mediterrania, die sich dem Schutz der Strände verschrieben hat und aus mehr als 50 Vereinigungen von Valencia bis Andalusien besteht.
Sandstrände sind "keine Selbstverständlichkeit"
"Dass es Sandstrände gibt, ist keine Selbstverständlichkeit", sagten Forscher in der britischen Fachzeitschrift "Nature Climate Change". Unter den derzeitigen Bedingungen durch den Klimawandel und den Anstieg des Meeresspiegels werde "die Hälfte der weltweiten Sandstrände bis zum Ende des Jahrhunderts verschwunden sein", heißt es.
Schützende Dünen fehlen den Stränden
Experten sehen eine Ursache auch darin, dass Küsten direkt bis zum Strand bebaut wurden. Schützende Dünen gibt es meist nicht mehr. An einer natürlich gebliebenen Uferlinie würde der Strand einfach langsam landeinwärts wandern – was allerdings nicht möglich ist, wenn er bis nahe ans Meer verbaut wurde.
„Wenn sich der Strand wegen des vielen Betons nicht verschieben kann, verschwindet er.“
Betonierte Strände können nicht "wandern"
"Natürlich gebliebene Strände können sich an den Klimawandel anpassen, da sie fähig sind, sich bei steigendem Meeresspiegel zurückzuziehen und zu erhöhen", sagt Francesca Ribas von der Universitat Politècnica de Catalunya in Barcelona. Wenn sich der Strand aber wegen des vielen Betons nicht verschieben könne, verschwinde er, so Ribas.
Tausende Kilometer Strand erodieren
In Europa erodieren die Küsten demnach auf einer Länge von 20.000 Kilometern, drei Viertel davon verlieren pro Jahr zwei Meter, in Ausnahmefällen sogar bis zu zehn Meter, der Rest werde künstlich stabilisiert, heißt es.
Auch in anderen Küstengegenden, etwa in Kalifornien und Florida, in Brasilien, Australien, in Norddeutschland, Schottland und der Türkei schwindet der Strand kontinuierlich. Hauptfaktor sei auch hier der Klimawandel.
Auf den Punkt gebracht
- In Spanien sind 70 Prozent der Strände vom Verschwinden bedroht, besonders die touristisch beliebte Costa Brava, was auf den Klimawandel und den Anstieg des Meeresspiegels zurückzuführen ist
- Experten warnen, dass der Bau direkt bis zum Strand und das Fehlen schützender Dünen die natürliche Anpassungsfähigkeit der Strände verhindert, was zu einer beschleunigten Erosion führt