Höchste Welle

Deshalb sind die Corona-Zahlen derzeit so enorm hoch

Wir befinden uns seit Wochen in einer der höchsten Corona-Wellen, die es bisher gegeben hat. Virologe Norbert Nowotny verrät, warum.

Heute Life
Deshalb sind die Corona-Zahlen derzeit so enorm hoch
Virologe Norbert Nowotny spricht von vielen verschiedenen Virus-Varianten, die derzeit zirkulieren.
Heute-Montage, Franz Neumayr / picturedesk.com, Getty Images/iStockphoto / OTS

Über 50.000 Menschen in Österreich sind derzeit wegen Corona im Krankenstand. Die Zahl der Hospitalisierungen hat schon vor Wochen die 1.000er Marke überschritten und die Viruslast im Abwasser zeigt eine noch nie dagewesene Kurve. Damit steckt Österreich in der bisher schlimmsten Corona-Welle aller Zeiten.

Warum die Zahlen gerade jetzt derart in die Höhe geschossen sind, dafür hat der Wiener Virologe Norbert Nowotny ein ganz einfache Erklärung - und gleich vorweg: mit dem Fehlen der Maßnahmen hat dies nichts zu tun.

Viele Virus-Varianten

"Die letzten Infektionen und Impfungen liegen schon relativ lange zurück, weil der Sommer ohne großartiger Infektionen war. Damit fehlt die Immunität", so der Experte im "Heute"-Gespräch. "Aber wahrscheinlich liegt es auch daran, dass aktuell wirklich viele verschiedene Virus-Varianten parallel zirkulieren."

Derzeit gebe es nicht nur viele XBB-Untervarianten, die im Herbst die Welle schleichend ausgelöst hatten. "Jetzt nehmen diese BA.2-Abkömmlinge, sprich eben auch Pirola und die Pirola-Untervariante JN.1, zu. Zwei doch unterschiedliche Virus-Varianten, weshalb sich möglicherweise mehr Leute anstecken."

Ansteckender, aber weniger gefährlich

Dennoch seien staatliche Maßnahmen nicht mehr erforderlich. "JN.1 vermehrt sich, wie auch die anderen Omikron-Abkömmlinge, eher im oberen Atemwegstrakt, was gut für das Virus ist, weil es sich dadurch leichter ausbreitet. Aber die schwere des Krankheitsverlaufes ist im Allgemeinen nicht so tragisch und das sehen wir daran, dass nicht so viele Leute auf der Intensivstation landen", so Nowotny.

Aktuell befinden sich um die 30 Patienten auf den Intensivstationen, während es in der Pandemie-Zeit bei den Varianten Wildtyp, Alpha und Delat jeweils eine Spitze von teilweise über 700 Intensivstationspatienten gab.

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