Sportmix
Deshalb ist Boris Becker viel zu früh wieder frei
Boris Becker ist wieder ein freier Mann. Der tief gefallene deutsche Tennis-Star wurde am Donnerstag aus dem Gefängnis entlassen.
Schon in den letzten Wochen häuften sich Spekulationen über eine vorzeitige Haftentlassung des 55-jährigen ehemaligen Tennis-Stars.
Am Donnerstagvormittag erfolgte schließlich die endgültige Haftentlassung, berichtet die "Bild". Demnach habe Becker das Huntercombe-Gefängnis um 8 Uhr britischer Zeit, 9 Uhr in Österreich, verlassen dürfen.
Abschiebung statt Haft
Becker ist nun ein freier Mann, darf aber nicht in Großbritannien bleiben. Es wird die Abschiebung nach Deutschland erwartet. Der Rest seiner Haftstrafe verfällt. Allerdings darf der 55-Jährige bis zum Ende seiner regulären Haftstrafe britischen Boden nicht mehr betreten.
Becker wurde erst im April wegen Steuerverschleppung zu einer zweieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt, kam nun nach sieben Monaten aber wieder frei. Becker profitiert dabei von einer britischen Sonderregel, die aufgrund der überfüllten Gefängnisse erlassen wurde. Demnach dürfen ausländische Häftlinge, deren frühestmöglicher Entlassungstermin in weniger als zwölf Monaten ansteht, aus dem Gefängnis entlassen werden, müssen das Land aber umgehend verlassen.
Hintergrund: Großbritannien will mit seiner Abschiebungspolitik gegen die Überfüllung in den Gefängnissen vorgehen. Kritiker wittern Zweiklassen-Justiz. Dass die Tennis-Legende schon nach wenigen Monaten auf freiem Fuß ist, stößt vielen Engländern sauer auf.
Becker wurde im Jahr 2017 per Gericht für insolvent erklärt, soll aber danach Vermögenswerte im Insolvenzverfahren verschwiegen haben.
Am Donnerstagmorgen ist es demnach ganz schnell gegangen. Becker konnte sich nicht mehr von seinen Mitinsassen verabschieden. Er wurde am Donnerstagvormittag daraufhin zum Flughafen gebracht. Der Abflug nach Deutschland steht noch am Donnerstag auf dem Programm.