Trauer um Größen
Der Tod dieser Sport-Stars und Ikonen bewegte uns 2023
2023 musste die Sport-Welt Abschied zahlreicher Ikonen und Kult-Figuren nehmen. Um diese Größen mussten wir heuer trauern.
Es war ein Bild, das für Gänsehaut sorgte. Ein kleiner Junge steht neben seiner Mutter, sie deutet in den Himmel. "Du hast mir die Sterne gezeigt. Jetzt bist du selbst einer", lauten die emotionalen Worte unter dem Foto des deutschen Skistars Felix Neureuther und seiner Mutter Rosi Mittermaier. "Gold-Rosi" verstarb am 4. Januar 2023 nach schwerer Krankheit im Kreise ihrer Familie im Alter von 72 Jahren - eine von vielen Größen, von denen sich die Sportwelt 2023 verabschieden musste.
Unter der berührenden Abschiedsbotschaft Neureuthers sammelten sich schnell Beileidsbekundungen aus dem Weltsport. Alle liebten Mittermaier, die bei Olympia in Innsbruck 1976 mit zwei Goldmedaillen in die Herzen der Skifans fuhr. "Wir haben einen fantastischen Menschen verloren. Rosi hatte ein Herz so groß wie ein Bus, sie war immer für jeden da - das war einzigartig", sagte Markus Wasmeier, Doppel-Olympiasieger von 1994 und Freund der Familie, dem SID: "So einen Menschen findet man nicht wieder, sie hinterlässt eine riesige Lücke."
Das gilt auch für Sir Bobby Charlton - vor allem, aber nicht nur - in Großbritannien. FIFA-Präsident Gianni Infantino würdigte ihn als eine "Fußballlegende, deren Einfluss auf den Fußball Generationen überspannt hat." Am 21. Oktober verließ er die Welt im Alter von 86 Jahren - und das Königreich weinte. "Ein kleiner Teil von England ist gestorben", schrieb die Times.
Mit der Nationalmannschaft gewann der langjährige Spieler von Manchester United eines der spektakulärsten WM-Finals der Geschichte. Am einzigen WM-Triumph Englands nach dem 4:2-Sieg gegen Deutschland 1966 hatte er entscheidenden Anteil. "England konnte 1966 nur gegen uns gewinnen, weil Bobby Charlton ein kleines bisschen besser war als ich", sagte Franz Beckenbauer einmal.
Österreichs Fußball trauert um Teamspieler Hans "Buffy" Ettmayer (76), Ex-Bundesligapräsident Gerhard Skoff (82) und Sport-Manager Skender Fani (83). Der frühere Rapid-Stürmer Leopold Grausam starb mit 80, der Ex-Bundesligaspieler Thomas Wagner mit nur 46.
Der ehemalige Ried-Legionär Agyemang Diawusie (25) starb in Diensten des deutschen Drittligisten Regensburg – plötzlicher Herztod. Ex-Linz-Legionär Raphael Dwamena (28) kollabierte ebenfalls während eines Spieles in Albanien, erlitt einen Herzstillstand – er hatte sich trotz Vorerkrankung seinen Schrittmacher entfernen lassen.
Just Fontaine war einer der wenigen Menschen, die bei der "Unglückszahl" 13 Glücksgefühle bekamen. Bis heute hält der französische Stürmer mit 13 Treffern bei der WM 1958 in Schweden den Rekord für die meisten bei einer Endrunde. Er führte sein Land damit bis ins Halbfinale, auch deswegen bleibt er für immer unvergessen. Am 1. März verstarb Fontaine im Alter von 89 Jahren.
Tim Lobinger verlor den Kampf gegen Krebs nicht, er gewann ihn "auf seine Weise". Das teilte die Familie des ehemaligen Weltklasse-Stabhochspringers mit, nachdem er am 16. Februar mit nur 50 Jahren friedlich im Kreise der Familie eingeschlafen war - Lobinger war an Leukämie erkrankt.
Am 29. Oktober kam es im britischen Eishockey-Pokal zu schrecklichen Szenen, als dem ehemaligen DEL-Profi Adam Johnson auf dem Eis eine Schlittschuhkufe den Hals aufschnitt. Der 29-Jährige erlag der schweren Verletzung, sein Tod stieß eine grundsätzliche Sicherheits-Diskussion an. Es war jedoch nicht das einzige Sportlerleben, das früh endete.
Die ehemalige Weltcup-Skirennläuferin Elena Fanchini verstarb nach einem Krebsleiden. Die Italienerin und Schwester von Weltmeisterin Nadia Fanchini wurde nur 37 Jahre alt.
Der Schweizer Radprofi Gino Mäder starb im Alter von nur 26 Jahren nach einem Sturz bei der Tour de Suisse am 16. Juni.