Österreich
Killer lebte als "U-Boot" in Wien, bevor er tötete
Die „Heute"-Enthüllung sorgte für Aufregung: Daban K., der seine Verlobte in der Wiener Leopoldstadt erstochen haben soll, hätte längst in Haft sein müssen.
Daban K. flüchtete 2004 aus dem Irak nach Österreich. Seit mittlerweile acht Jahren zieht er eine Spur der Gewalt durchs Land. Selbst drei Verurteilungen konnten ihn nicht stoppen.
Sein krimineller Lauf begann 2010 mit versuchter schwerer Körperverletzung. Sechs Jahre später folgte eine Verurteilung wegen Schlepperei, ein Jahr darauf wegen schwerer Körperverletzung, Widerstands gegen die Staatsgewalt und Sachbeschädigung.
Er fühlte sich zu krank für Haft
Dafür fasste der 40-Jährige neun Monate Gefängnis aus. Diese Haftstrafe – zu deren Antritt er am 26. Jänner 2018 aufgefordert wurde – hat Daban K. jedoch nie angetreten. Wegen einer psychiatrischen Erkrankung, die er auf Folterhaft im Irak zurückführt, beantragte er Aufschub.
Gericht genehmigte Fußfessel
Eine bekannte Gerichtsgutachterin attestierte ihm am 19. April 2018 zwar Vollzugstauglichkeit, empfahl aber eine Unterbringung mit angeschlossener Krankenanstalt. Das Gericht zeigte sich noch gnädiger und genehmigte Daban K. am 24. Juli eine Fußfessel. Die hat er sich allerdings nie abgeholt und lebte als „U-Boot" in Wien. Seine „Ängste und Spannungen" behandelte er laut psychologischem Dossier selbst: Er rauchte Joints. Unklar, ob damit alles noch schlimmer wurde.
Verdächtiger in Justizanstalt gebracht
Am Samstag jedenfalls soll der Asylwerber – er wird vom renommierten Anwalt Philipp Wolm verteidigt – seine Verlobte Nagsha R. (50) in der Wiener Leopoldstadt niedermetzelt haben. Die mehrfache Mutter, die in dem Zinshaus in der Ybbsstraße liebevoll "Rosa" gerufen wurde, hatte keine Chance.
Daban K. sitzt seit Montag in der Justizanstalt Wien-Josefstadt. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. (coi)