Nahost-Konflikt
"Den Atem angehalten" – Minister zur Nahost-Eskalation
Nach den direkten Angriffen des Irans auf Israel ortet Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg eine neue Eskalationsstufe im Nahost-Konflikt.
"Letzte Nacht haben wir alle wieder einmal beim Blick in den Nahen Osten kollektiv den Atem angehalten. Erstmals gab es direkte Angriffe des Irans auf israelisches Staatsgebiet, das ist eine neue Stufe der Eskalation in diesem Konflikt. Der Iran hat über 300 Raketen, Drohnen und Marschflugkörper auf Israel abgefeuert. In mehreren Wellen, die ganze Nacht hindurch", so Außenminister Alexander Schallenberg in einer Aussendung am Sonntag. Am Angriff hätten sich "iranische Proxies", von der Hisbollah über die Houthis bis zum Islamischen Widerstand.
"Rund 99% der Raketen, Drohnen und Marschflugkörper konnten Gott sei Dank abgefangen werden. Und wir sind alle erleichtert, dass es keine Toten zu beklagen gibt und dass der Schaden relativ gering ist. Das ist aber leider Gottes auch schon die einzige gute Nachricht von dieser Nacht. Es ist ganz klar: Dieser Angriff ist vollkommen inakzeptabel und unverantwortlich wird von der österreichischen Bundesregierung auf das Schärfste verurteilt", so Schallenberg. "Die Region steht nach diesem Angriff einen Schritt näher am Abgrund."
„Steht der Nahe Osten einmal in Flammen, dann kann es nur Verlierer geben“
Der Iran habe laut dem Minister "die Lunte gelegt für einen regionalen Flächenbrand", sich aber auch vollkommen isoliert und bewiesen, dass er "immer wieder bereit ist, rote Linien zu überschreiten". Schallenberg sorge sich nun, dass die Situation in Nahost "vollends außer Kontrolle" geraten könnte. "Diese Logik des Terrors darf aber nicht aufgehen", so der Minister, "wenn sich die Eskalationsspirale weiterdreht, verlieren alle." Schallenberg forderte deshalb den "Iran und seine Vasallen" auf, Angriffe und Provokationen einzustellen.
"Alle Akteure in der Region müssen jetzt kühlen Kopf bewahren, sollten nicht noch weiter Öl ins Feuer gießen. Sei es durch Kriegsrhetorik oder durch Säbelrasseln. Auch Israel darf sich nicht provozieren lassen. Wenn sich dieser Konflikt weiter ausweitet, drohen wir irgendwann an den point of no return zu gelangen – an den Punkt, von dem es kein Zurück mehr gibt für die gesamte Region. Steht der Nahe Osten einmal in Flammen, dann kann es nur Verlierer geben. Nicht nur in der Region, sondern auch in Europa und anderen Weltgegenden", so Schallenberg.