In der EU steht ein Großprojekt kurz vor seinem Abschluss. Die finalen Verhandlungen für den Europäischen Gesundheitsraum (EHDS) finden zurzeit in Brüssel statt. Durch diese neue Verordnung sollen nun Gesundheitsdaten in der EU verwaltet werden und für alle Mitgliedsstaaten abrufbar sein.
Die neue Verordnung soll einer besseren Behandlungsqualität der Bürger bei Auslandsaufenthalten in der EU zugutekommen. Bei einem Arztbesuch besteht dann die Möglichkeit, immer auf die Gesundheitsdaten der Patienten Zugriff zu haben. So können Vorerkrankungen, Befunde, Impfungen und Allergien eingesehen werden.
Weiteres regelt die Verordnung auch, wie die Forschung mit den Daten umgehen darf. Der EHDS könnte eine wichtige Schnittstelle in der Entwicklung von neuen Therapien darstellen. Daten könnten demnach aber auch für Regierungen zur Verfügung stehen, wenn sie für gesundheitspolitischen Entscheidungen nützlich und wichtig sind.
Gesundheitsminister Johannes Rauch von den Grünen versteht, dass es bei dem Projekt Bedenken zum Thema Datenschutz gibt. "Mit dem EHDS wird aber keine Datenkrake geschaffen", versichert er aber und betont weiter: "Im Mittelpunkt steht der Nutzen für die Patienten." Deshalb wird auch eine sogenannte "Opt-out" Regelung in der Verordnung verankert sein. Bürger können dann selbst entscheiden, ob ihre Daten im Rahmen des Projekts verwendet werden sollen.