Der FPÖ-Chef war am Montag zu Gast im dritten ORF-"Sommergespräch". Für Aufsehen sorgten weniger markige Sprüche oder populistische Poltereien, sondern eine Störaktion kurz vor Ende der Sendung. Kritiker protestierten am malerischen Traunsee mit einem Transparent – "From Putin with Love" – gegen Herbert Kickl.
Angelehnt an den Originaltitel des James-Bond-Streifens "Liebesgrüße aus Moskau", "From Russia with Love", unterbrachen Aktivisten mit Putin-Masken das Interview. Im ORF war die Protestaktion der Partei "Der Wandel", die bei der Nationalratswahl unter dem Namen KEINE antritt, zwar nicht zu sehen, doch in den sozialen Medien.
Hintergrund dürfte die wiederholte Kritik Kickls und diverser FPÖ-Funktionäre an den EU-Sanktionen als Folge des Ukraine-Krieges sein. Ein Thema, welches beim "Sommergespräch" übrigens gar nicht angesprochen wurde.
"Lieber Steuersenkungen statt Sky Shield"
Heftige Kritik übte der FPÖ-Chef besonders an der Wirtschaftspolitik der bisherigen Regierungsparteien. Wirtschaftlich habe man nach der ÖVP-Kanzlerschaft "einen klinisch Toten" vor sich.
Kickl sprach sich entschieden gegen neue Steuern aus, lieber möchte er Arbeitnehmer entlasten. "Wir haben keine andere Wahl: Wir müssen die Leistungsträger in diesem Land motivieren, um die Konjunktur wieder in Schwung zu bringen." Das koste Milliarden, kontert ORF-Moderator Martin Thür. "Ja, Steuersenkungen würden wahnsinnig viel Geld kosten, aber wenn Sie schauen, was wir unter Corona herausgeschmissen haben, ist es wenig."
Einsparungen im Budget durch "neue Prioritäten", heißt: geringere Ausgaben für Zugewanderte – und "auf Sky Shield verzichten".
Sein Wahlziel: "Erster zu werden, damit die FPÖ dann den Regierungsbildungsauftrag bekommt und dass es fünf gute Jahre für die österreichische Bevölkerung werden", so Kickl abschließend.
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