Wirtschaft
Deal fix: Lufthansa übernimmt Air Berlin
Große Teile der insolventen Fluglinie gehen an den deutschen Airline-Riesen.
Die hoch verschuldete Fluglinie Air Berlin hat einen Käufer gefunden: die Lufthansa. Das hat Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Donnerstag in Berlin bekannt gegeben.
Es ist das Ergebnis wochenlanger Exklusiv-Verhandlungen mit dem deutschen Airline-Giganten und dem britischen Billig-Anbieter Easyjet.
Steigen jetzt die Preise?
Gegenüber der "Rheinischen Post" sagte Spohr, dass man "voraussichtlich 81 Flugzeuge übernehmen, 3.000 Mitarbeiter einstellen und dafür in Summe 1,5 Milliarden Euro investieren" werde. Durch die Übernahme sei mit Turbulenzen zu rechnen, ein stabiler Betrieb sei in etwa neun Monaten möglich.
Die Ängste über steigende Flugpreise versuchte er zu beschwichtigen: "Denn der Wettbewerb wird sich in Europa und auch weltweit verschärfen. Wir gehen von weiter sinkenden Preisen aus."
Der Experte und Köln/Bonn-Airport-Chef Michael Garvens sieht das anders. Laut ihm könnte es durch das nun herrschende Quasi-Monopol zu steigenden Preisen im deutschen Flugraum kommen: "Eventuell könnte das Kartellamt Auflagen machen, was Frequenzen und den Preis der Tickets betrifft", sagte er gegenüber "Express".
Nur durch Kredit flugfähig
Air Berlin hatte im August Insolvenz angemeldet. Die Flugzeuge konnten nur aufgrund eines Kredits des deutschen Staats über 150 Millionen Euro weiter starten und landen. Zuletzt wurde bekannt, dass der Flugverkehr noch im Oktober enden sollte.
Die Aktienkurse beider Unternehmen reagierten mit Kurssprüngen. Air Berlin verbuchte eine Steigerung von etwa 50 Prozent, die Lufthansa legte um fast drei Prozent zu – mit 25,34 Euro der höchste Stand seit 2001.
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(lu)