Deadpool sprengt die vierte Wand komplett!

Fünf Jahre ist der letzte "Deadpool"-Film nun her und die Welt hat sich seither verändert. Wurde im ersten Film (2016) noch eine entfernte Verwandtschaft mit den "X-Men" angedeutet, so war sie im zweiten Film - nachdem Disney 20th Century Fox gekauft hatte - bereits Realität und Crossover kamen schon öfter vor. Mit der Integration von Marvel bei Disney steht Hauptdarsteller und Produzent Ryan Reynolds nun das gesamte MCU offen. "Euer kleines Cinematic Universe wird sich für immer verändern", verspricht Wade im ersten Trailer, "ich bin der Messias....Marvel-Jesus"… 

Der Trailer beginnt mit Wade Wilsons Geburtstagsparty, in der es so wirkt, als wären Deadpools Selbstheilungskräfte verschwunden, dafür aber Wades Krebs wieder da. Seine Frau Vanessa (Morena Baccarin) ist dafür auch wieder da. Zur Erinnerung: Am Ende von "Deadpool 2" reiste Deadpool mit einer Zeitreisemaschine durch etliche Jahrhunderte, rettete Vanessa vor dem sicheren Tod, tötete Ryan Reynolds bevor dieser "The Green Lantern" drehen konnte und tötete noch dazu Hitler als Baby. Zurück in der Gegenwart dürfte es Wade und Vanessa aber nicht besonders gut ergangen sein. Just als Wade seine Geburtstagskerzen ausblasen will, klopft es an der Tür...   

Ist das nur Wades Geburtstagswunsch oder passiert das jetzt in echt?

Vor der Tür stehen Soldaten der Time Variance Authority (TVA), jener Agentur, um die sich alles in den beiden Staffeln von "Loki" gedreht hatte und die den korrekten Fluss der Zeit überwacht und dafür sogen soll, dass zeitlich alles mit rechten Dingen zugeht. Wade wird von der TVA entführt und dem Agenten Paradox ("Succession"-Star Matthew Macfadyen) vorgestellt, der Wade rekrutiert, um einige Fehler zu korrigieren die nicht zuletzt er selbst bei seinen unvorsichtigen Zeitreisen angestellt hat. Sobald Wade wieder in seinem Deadpool-Anzug steckt, scheint auch seine alte Unverwundbarkeit wiederhergestellt. 

Ohne es im Trailer direkt auszusprechen, wird Deadpool engagiert, um das Marvel Cinematic Universe zu retten und Deadpool macht es, in dem er praktisch unverwundbar alle potentiellen Feinde besiegt und dabei ständig direkt mit dem Zuschauer spricht und offen von Disney, Marvel, Filmflops und ähnlichen Dingen spricht, die seine Filmfigur natürlich niemals wissen sollte. Aber dieses Einreissen der "vierten Wand" hat bereits die ersten beiden Filme zu Blockbustern gemacht. Die TVA braucht Deadpools Hilfe aber auch im Kampf gegen einen noch nicht näher genannten Feind, mit dem sich niemand im gesamten MCU anlegen will. Fix ist nur, dass es sich bei diesem Feind um Emma Corrin ("The Crown") handeln wird.

Am Ende taucht dann noch der Schatten von Wolverine (Hugh Jackman) auf, von vorne ist Jackman im Trailer aber nicht tu sehen. Für viele überraschend ist, dass nach dieser Schlussszene erst der Schriftzug des Film erscheint, der nicht "Deadpool 3", sondern "Deadpool & Wolverine" lauten wird. Geschrieben und produziert wurde der Film, als sich die Superhelden-Müdigkeit und die Übersättigung mit dem Thema Multiversum schon bei Marvel am Horizont abgezeichnet hat. Regisseur Shawn Levy und Ryan Reynolds, die das Drehbuch für "Deadpool & Wolverine" geschrieben haben, hätten diesem Themen durchaus auch ausweichen können, setzten sich dann aber extrastark drauf: Denn der Trailer deutet an, dass man für diesen Film zum einen viel MCU-Vorwissen mitbringen sollte und, dass die Handlung mitunter verwirrend komplex sein wird. Ein Problem? Nein! Ryan Reynolds darf sich aber im MCU alles erlauben, sich über alle lustig machen und alle Regeln brechen. Und warum: Weil dieser Streifen, der am 25. Juli in die Kinos kommen wird, wieder für so volle Säle sorgen wird, wie man sie bei Marvel schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hat…  

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