Szene
"Das Publikum darf nie merken, wie hart die Arbeit ist"
Am 5. Oktober ist Welt-Ballett-Tag. Liudmila Konovalova, die Primaballerina am Wiener Staatsballett gibt im "Heute"-Talk Einblick in ihre Welt.
"Zum einen ist es natürlich ein ganz normaler Arbeitstag mit Training und mit Proben", erzählt Liudmila Konovalova (38), die erste Solotänzerin am Wiener Staatsballett über den Welt-Ballett-Tag, "aber zum anderen ist der Tag auch eine Erinnerung dafür, dass das Ballett und der Tanz die Welt bewegen. Unser Tanz ist zwar wortlos, sagt aber oft mehr und berührt das Herz mehr, als es 1000 Worte könnten"
"Ballett ist ein Leistungssport!"
Die gebürtige Russin tanzt, seit sie ein kleines Mädchen war und absolvierte die legendäre, aber auch berüchtigte Ballettschule des Moskauer Bolschoi-Theaters. 2010 kam sie nach Wien, seit 2011 ist sie Primaballerina an der Staatsoper. "Eine Primaballerina zu sein und auf diesem Niveau zu bleiben, ist eine harte Arbeit. Ballett ist ein Leistungssport, zumindest von der athletischen Seite", erzählt Konovalova, "dazu kommt aber auch noch eine artistische Seite. Das Publikum darf niemals merken, wie hart die Arbeit ist. Mein Wunsch ist es bei jeder einzelnen Aufführung, dass wir die Menschen im Publikum für zwei bis drei Stunden in eine andere Welt entführen. Hoffentlich in eine bessere…"
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Die harten Trainings, die körperliche Disziplin, die genaue Ernährungsweise: Das Leben als Profitänzerin, vor allem jenes als Primaballerina bringen auch etliche Schattenseiten mit sich. Bereut es Liudmila Konovalova manchmal, nicht einen anderen Weg eingeschlagen zu haben? "Natürlich habe ich auch manchmal einen schlechten Tag und bin nicht mit mir zufrieden. Manchmal denke ich mir schon, dass mir alles zu schwer fällt. Aber am Ende des Tages denke ich, dass egal wie schwer es ist, dass ich diesen Beruf einfach liebe und nicht ohne ihn leben kann!"
Den Welt-Ballett-Tag verbringt Liudmila Konovalova mit Proben für "Giselle" von Elena Tschernischova nach Jean Coralli, Jules Perrot und Marius Petipa, das am 27. Oktober an der Staatsoper Premiere feiern wird.