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Das LEGO Peugeot Hypercar – Kult-Auto mit Klebe-Aufwand
Zur Feier von 100 Jahren Rennsport in Le Mans hat LEGO ein neues Technic-Set parat: das LEGO Technic Peugeot 9X8 24H Le Mans Hybrid Hypercar im Test.
Der Name ist sperrig, das Set aber eine kleine Sensation: Das LEGO Technic 42156 Peugeot 9X8 24H Le Mans Hybrid Hypercar ist LEGOs Hommage an das 100-Jahr-Jubiläum des Rennsports in Le Mans. Es ist zudem die erste Kooperation zwischen dem dänischen Baustein-Unternehmen und dem französischen Fahrzeug-Hersteller. Und die umfasst ein Prototyp-Rennauto für die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft. Indes wirbt Peugeot auch für den echten Rennwagen. So heißt es: "Hybridmotorisierung und Allradantrieb ausgestattet, ist der Peugeot 9X8 hocheffizient. Er steht ganz im Zeichen der Neo-Performance-Strategie von Peugeot." Sein Renndebüt feierte er in Monza, bald folgen die 24 Stunden von Le Mans 2023.
Eine Besonderheit des Hybrid-Rennwagens mit Allradantrieb ist das Verzichten auf einen Heckspoiler. Ein 2,6-Liter-Biturbo mit 680 PS treibt die Hinterräder an, zwei 200-Kilowatt-Elektromotoren die Vorderräder. Im Inneren des Hybridwagens finden sich zudem eine 900-Volt-Hochspannungsbatterie. Der Wagen ist insgesamt fast fünf Meter lang und zwei Meter breit sowie 1,15 Meter hoch, wiegt knapp über eine Tonne. Der Tank fasst 90 Liter, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei rund 350 km/h. Doch zurück zur LEGO-Version des Sets. Die zeigt sich in etwa so groß wie der LEGO Ferrari 488 GTE, allerdings nicht ganz so gigantisch wie der LEGO Ferrari Daytona SP 3. Und es gibt auch noch andere Unterschiede zwischen den beiden Sets.
Sticker, Sticker und noch mehr Sticker
So gibt es beim Peugeot-Modell keinen Aufsteller für das Regal und auch keine bedruckten Platten, was zum einzigen Manko des Sets führt: die Klebe-Arbeit. Zwei große Stickerbögen sind im Set enthalten, insgesamt 58 Mal müssen Sammler die Bauteile selbst bekleben, statt sie vorgedruckt und damit perfekt arrangiert zu bekommen. Stattdessen steht Millimeterarbeit an, denn bekanntlich gibt es wenig Spielraum für Korrekturen, wenn die Sticker mal versehentlich schief aufgeklebt wurden. Das Manko ist ein zweischneidiges: Einerseits versteht man den Ansatz der Sticker aufgrund des Preises von 200 Euro – der Ferrari Daytona SP 3 kostet mit 450 Euro mehr als das Doppelte. Andererseits: Mussten es wirklich so viele Sticker sein?
Immerhin ist in allen anderen Bereich alles top. Mit 1.775 Teilen gibt es mehr als bei den bisherigen, von der Größe vergleichbaren LEGO-Sets, was am hohen Detailgrad liegt. Ob der Motor mit den gelben LEGO-Technic-Zylindern oder das die Vorderreifen des Modells steuernde Lenkrad, alles wurde recht realitätsnah und deshalb auch mit sehr vielen kleinen Bausteinen umgesetzt. Die Plastik-Bauteil-Päckchen der insgesamt fünf Bauschritte lassen es anfangs gar nicht vermuten, denn die zeigen mit orangen, blauen und roten Elementen ziemlich viel Farbreichtum – das fertige Modell wird dann aber von einer grauen Karosserie mit vielen Sticker-Logos und -Schriftzügen sowie Schwarz und einigen hellgrünen Details dominiert.
Einige funktionierende Auto-Elemente verbaut
Neben der Lenkung funktionieren im Technic-Modell übrigens auch der Motor durch eine Zahnrad-Konstruktion (sprich die Zylinder bewegen sich, wenn der Wagen rollt), die Räder drehen sich passend zur Modell-Fahrt und die "Motorhaube" lässt sich ebenso öffnen wie Getriebeabdeckung. Eine Federung sorgt zudem dafür, dass das Modell Stoßdämpfer nachahmt. Der Lenker oder die Lenkerin nimmt traditionell über die aufklappbaren Türen im Rennwagen Platz. Die Altersempfehlung liegt übrigens bei 18+ Jahren, wobei sich noch eine Auffälligkeit offenbart. Bei diesem Modell handelt es sich um eine der absolut stabilsten Kontruktionen überhaupt. Egal wie man Modell angreift oder damit herumfährt, es bricht kein Teil aus dem Modell.
Der Maßstab des Modells beträgt 1:10, die Modellmaße lauten 13 (hoch) x 50 (lang) x 22 Zentimeter (breit). Ein Geheimnis enthüllt das fertige Modell übrigens erst im Dunkeln: Die Scheinwerfer-Elemente, die im LEGO-Fall mit je drei kleinen und zudem phosphoreszierender Stäbchen nachgebildet werden, leuchten nämlich, wenn es finster genug ist. Beim Bau des Modells selbst beginnt alles wie gewohnt: Die Anleitung im Karton-Schieber ist umfangreich und zeigt jeden kleinsten Montageschritt an, die einzelnen LEGO-Teile sind weiter in Kunststoff-Säckchen eingeschweißt. Sieht man schließlich die beiden großen Stickerbögen mit den Peugeot- und Sponsorenlogos, weiß man, was da an Klebearbeit auf einen zukommt.
Klassischer Aufbau und eine sehr stabile Form
Der Aufbau selbst verläuft auf der ersten Strecke des "Rennens" klassisch: Altbekannte Elemente wie Stifte, Leisten und Stäbe und Balken werden zum Unterboden des Gefährts, der in der Realität auch für die Bodenhaftung aufgrund des fehlenden Spoilers sorgt, verbunden. In mehrere Etappen "wachsen" dann die Geräte für Front, Heck und Dach aus dem Boden, wobei es dieses Mal für Technic-Verhältnisse recht simpel und unkompliziert zugeht. Im letzten Bauschritt wird dann die Verkleidung des Rennwagens angebracht. Durch eine geschicktere Verschränkung der einzelnen Elemente wackeln – anderes als beim edlen Ferrari-Modell – dann die Türen, Radkästen und Cockpit-Partien auch nicht, sondern halten fest.
Vergleicht man zudem das Original (siehe Video oben), wurde die Karosserie des Wagens vom LEGO-Modell recht gut getroffen – schön wären allerdings noch Scheiben für das Cockpit des Flitzers gewesen. Viele Sticker und ein recht hoher Preis sind die zwei Knackpunkte des sonst so schönen Modells, das Rennsport-Fans begeistern dürfte. Das LEGO Technic Peugeot 9X8 24H Le Mans Hybrid Hypercar ist ein Kult-Auto in Baustein-Form, das mit recht viel Klebe-Aufwand verbunden ist, aber dennoch überzeugt. Kritik von Sammlern muss sich das neue LEGO-Set für den Auto-Rennsport allerdings dennoch gefallen lassen, immerhin schlägt das Teil mit rund 200 Euro zu Buche und ist damit alles andere als günstig ausgefallen.
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