10.000 Pädagogen gefordert
Das läuft falsch mit den Kindergärten – NEOS klären auf
Erst kürzlich veröffentlichten die NEOS eine Elternumfrage zum Bildungssystem in Österreich. Nun legten sie zum Thema Kindergarten nach.
Schon vor rund einer Woche ließen die NEOS mit einer Umfrage zum österreichischen Bildungssystem aufhorchen. Dabei wurden die Kernprobleme der Schulen aus der Sicht von 1.000 Eltern erhoben – unter anderem mit dem Ergebnis, dass die Lehrer noch immer mit Bürokratie überlastet sind und zu wenig Zeit für den Unterricht bleibt. Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) bekam dabei ein vernichtendes Zeugnis. Die Eltern beurteilten seine Leistung mit einem 3,6, also einem "Genügend" – "Heute" berichtete ausführlich.
Kritischer Zustand
Damit aber nicht genug, denn in einer neuen Umfrage sahen sich die NEOS nun den Zustand der heimischen Kindergärten an. Dabei zeigt sich klar, dass der Personalmangel eines der größten Probleme für die Eltern darstelle. Immerhin bewerten 78 Prozent der Eltern diesen als "kritisch". Parallel dazu wurde auch die oft zu große Anzahl der Kinder in einer Gruppe bekrittelt.
Bildungssprecherin Martina Künsberg-Sarre (NEOS) erklärte weiter, dass es auch beim Thema "Öffnungszeiten" eine große Unzufriedenheit gibt. Das bestätigt die Umfrage, denn es liegt nach "Nicht ausreichend Zeit für das Unterrichten" (64 Prozent "kritisch") und der Gruppengröße im Kindergarten (62 Prozent) auf dem vierten Platz. Damit sind die Öffnungszeiten mit 57 Prozent für mehr als die Hälfte der Eltern problematisch.
Weiters bemängelt auch fast jeder zweite Elternteil (49 Prozent) das Angebot der Kindergartenplätze in der Nähe, ebenso wie die Anzahl der Plätze an der "Wunschschule" (55 Prozent).
10.000 Pädagogen mehr
Die Umfrage zeigt damit einen klaren Trend. Aus der Perspektive der Eltern gibt es nicht nur einen Mangel an Pädagogen, sondern auch zu wenig Kindergartenplätze und eine zu große Anzahl an Kinder in einer einzelnen Gruppe.
Die NEOS wollen dabei mit ihrer Lösung bei den genannten Problemen der Eltern ansetzen. "Unser Plan sieht vor, dass wir bis 2035 10.000 zusätzliche Pädagogen in die Kindergärten bringen. Dafür müssen wir die 'stille Reserve' an Elementarpädagog:innen wieder für den Beruf gewinnen, die nach ihrer Ausbildung wegen der schlechten Rahmenbedingungen nicht oder nur kurz im Kindergarten tätig waren. Dies gelingt einerseits durch attraktivere Arbeitsbedingungen und andererseits durch bessere Bezahlung", kündigte Sarre abschließend an.