Eklat im Titelfight
"Das ist ein Elfer!" Rapid-Coach gibt Gegner recht
Schiri-Aufreger prägen die (vor)entscheidende Titelwoche des heimischen Fußballs. Rapid-Coach Klauß steht erneut im Fokus.
Am Mittwoch war Rapid-Trainer Robert Klauß nach der Cupfinal-Niederlage gegen Sturm noch untröstlich, prangerte mit drastischen Worten einen vermeintlichen Schiri-Fehler vor dem entscheidenden 2:1 der Grazer an: "Wahnsinn! Frechheit!"
Am Sonntag waren es Klauß und seine Grün-Weißen, die von strittigen Entscheidungen des Schiedsrichterteams profitierten. Rapid schlug Salzburg nach 19 sieglosen Duellen im Allianz Stadion vor 18.100 Fans 2:0. Für die Wiener ein wichtiger Befreiungsschlag nach der Finalpleite und dem historischen 0:5 beim LASK. Für die Salzburger war es der wohl finale Rückschlag auf der Jagd nach der Titelverteidigung. Nach zehn Meisterschaften in Folge reicht Graz mit vier Punkten Vorsprung vor den letzten zwei Runden ein Sieg in Linz oder dem Heimspiel gegen Klagenfurt zum Double.
Salzburg zeigte bei Rapid eine enttäuschende Leistung, präsentierte sich nicht meisterlich. Und dennoch: Ab Minute 59 hätten die Gäste beim Stand von 0:1 in Überzahl spielen, Rapids Thorsten Schick für grobes Foulspiel Rot sehen müssen. Dem vorentscheidenden 2:0 durch Guido Burgstaller waren ein Elferfoul im Rapid-Sechzehner und ein Vergehen von Assistgeber Fally Mayulu vorausgegangen. Es zählte dennoch.
Salzburg-Trainer Onur Cinel wich dem Schiri-Thema bewusst aus. Nicht so Klauß. Der legte sich wie vier Tage zuvor fest: "Das war ein Elfer!" Der Rapid-Trainer lachte beim Blick auf die Sky-Wiederholung im Interview.
Klauß weiter: "Heute war der VAR auf unserer Seite. Irgendwann muss das Glück zurückkommen."
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Brisant: Auch Rapid-Kapitän Guido Burgstaller wunderte sich, dass der eigene Treffer zählte. Der Stürmer schilderte ein Gespräch mit Nikolas Sattlberger in der Jubeltraube. Dieser habe nach dem Zweikampf mit Salzburgs Karim Konate im eigenen Strafraum zugegeben: "Er sagt, er berührt ihn leicht. Kann man ein Foul pfeifen …"
Indes fühlte sich auch Cupsieger und Liga-Leader Sturm nach dem 1:1 daheim gegen Hartberg vom Schiedsrichter benachteiligt. Alexander Prass beschwerte sich: "Das ist Gelb und keine klare Fehlentscheidung." Das sah auch Trainer Christian Ilzer so, sprach von einer "sehr harten Entscheidung", und: "Ich werde seit Wochen vom vierten Offiziellen ermahnt: 'Ein Wort noch, und du siehst Gelb'. Auch Schiedsrichter können unsportlich sein."
Auf den Punkt gebracht
- Rapid-Trainer Klauß steht erneut im Fokus, nachdem er sich über Schiedsrichterentscheidungen beschwert hat
- Trotzdem gewinnt Rapid gegen Salzburg mit 2:0 und beendet eine Serie von 19 sieglosen Duellen
- Salzburgs Titelverteidigung scheint nach dieser Niederlage in weite Ferne gerückt zu sein, während Graz mit vier Punkten Vorsprung vor den letzten zwei Runden auf dem besten Weg zum Double ist
- Auch Sturm fühlt sich nach dem 1:1 gegen Hartberg vom Schiedsrichter benachteiligt