"Heute"-Umfrage
"Das ist dumm!" - Trafikantin über striktes Rauchverbot
Die EU-Kommission möchte das Rauchen im öffentlichen Raum deutlich einschränken. Das stößt auf heftige Kritik, viele sprechen sich dagegen aus.
Der Kampf gegen die Raucher wird verstärkt. Am Donnerstag haben die EU-Gesundheitsminister über neue Rauchverbote beraten. Ziel ist es, eine "tabakfreie Generation" zu erreichen. Nicht nur öffentliche Plätze, auch Gastgärten in Österreich wären von den Plänen betroffen. Heimische Wirte sind besorgt und fürchten, dass sie dadurch viele Gäste verlieren würden.
"Heute" hat mit den Wienern am Schwedenplatz darüber gesprochen, darunter auch eine Trafikantin, die sich klar gegen solche Pläne ausspricht.
"Es sind echt viele Raucher"
Daniela (22) verkauft täglich Zigaretten und andere Tabak-Produkte an ihre Kunden. Sie kann sich nur schwer vorstellen, wie man eine solche Regelung umsetzen und kontrollieren sollte: "Das ist dumm, ich bin dagegen! Wien ist echt groß, wo sollen die Leute hingehen zum Rauchen? Sie können sie nicht jede Minute kontrollieren", sagt sie zu uns.
Sie befürchtet außerdem Verluste im Geschäft: "Ich glaube schon, dass es weniger Raucher gäbe."
„Das ist dumm, ich bin dagegen!“
Wir befragen weitere Personen, darunter auch einige, die gerade an der Straßenbahn-Haltestelle oder im Gastgarten eine Zigarette rauchen. "Da wär ich nicht dafür, im Freien geht das schon zu weit", findet Daniel (60). "Jeder hat sein Recht zu Rauchen. Im Schanigarten stört das keinen, wir sind im Freien" sagt Georg (55) dazu.
"Die Kaffee-Tschick Kultur"
"Ich fühle mich manchmal schon belästigt, wenn Leute im Gasthaus neben mir sitzen und rauchen. Da hat man halt diesen Zigarettenrauch, den man ins Gesicht geraucht bekommt, das finde ich nicht so toll", findet Laurin (17), der selbst Nichtraucher ist.
„Ich fühle mich manchmal schon belästigt, wenn Leute im Gasthaus neben mir sitzen und rauchen!“
Auch Philipp (25) spricht sich für strengere Regeln aus, weil selbst das Einatmen von Passivrauch gesundheitsschädlich ist. Ihm ist aber bewusst, dass nicht jeder so denkt, wie er: "In Österreich gibt es die Kaffee-Tschick-Kultur. Das heißt, man geht nur auf einen Kaffee um zu rauchen. Es sind sehr viele Raucher, denen wird das nicht gefallen."
Georg ist einer davon: "Manche Regeln der EU sind wirklich blöd" sagt er ins "Heute"-Mikro. "Natürlich würde ich weniger ins Gasthaus gehen, wenn man nicht rauchen darf". Jasmin (18) fände es ebenfalls nicht gut, wenn sie nicht mehr im Gastgarten rauchen dürfte. "Ja, das würde mich schon stören, man könnte ja auch einfach einen Bereich abgrenzen für Raucher", sagt sie entschieden.
Noch ist nichts beschlossen, es finden derzeit nur Arbeitsgespräche in Brüssel statt. Kritik kommt aber schon jetzt von allen Seiten.
Auf den Punkt gebracht
- Die EU-Gesundheitsminister beraten über ein Rauchverbot im Freien, das auch Gastgärten in Österreich betreffen würde, was bei heimischen Wirten und Rauchern auf heftige Kritik stößt
- Während einige Nichtraucher strengere Regeln befürworten, sehen viele Raucher und Gastronomen die Pläne als übertrieben und befürchten negative Auswirkungen auf ihre Geschäfte