Festnahme in luftiger Höhe
Das hatte maskierter EM-Kletterer in seinem Rucksack
Ein 21-Jähriger sorgte im EM-Achtelfinale für Aufregung und einen spektakulären Polizeieinsatz. Jetzt gibt es erste Hintergründe.
Am Samstag sorgte ein vermummter 21-Jähriger beim EM-Hit Deutschland gegen Dänemark (2:0) für eine Unterbrechung des Matches und reichlich Aufregung. Der junge Deutsche war in rund 40 Meter Höhe auf die Querverstrebungen unter das Dach des Dortmunder Stadions geklettert.
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Ein Helikopter leuchtete ihn aus. Die Spezialeinheit SEK der deutschen Polizei beobachtete den Mann 53 Minuten lang, ehe er erst nach dem Abpfiff mit vorgehaltener Waffe ohne Widerstand festgenommen wurde.
Die Hintergründe waren zunächst völlig unklar. Ebenso, wie der maskierte Mann mit seinem prall gefüllten Rucksack zunächst unbemerkt unter das Dach gelangen konnte.
Am Sonntag sickert nun durch: Der EM-Kletterer dürfte aus der Szene der sogenannten Roofer stammen. Es handelt sich um Adrenalin-Junkies, die mit waghalsigen Kletter-Aktionen auf berühmten, hohen und außergewöhnlichen Bauwerken über die sozialen Medien mit Videos und Fotos Bekanntheit erlangen wollen.
Im Rucksack des Festgenommenen hätte sich eine Fotoausrüstung befunden. Dazu passend: Die "Bild" berichtet, dass der EM-Störenfried bereits in der Vergangenheit einschlägig auffällig wurde, von der Polizei bei einer Kletter-Aktion auf den 300 Meter hohen Turm des Heizkraftwerks in Herne erwischt wurde. Er habe damals angegeben, ein Kamera-Spotter zu sein, spektakuläre Luft-Aufnahmen für Social Media zu sammeln.