Ukraine

Das steckt hinter dem mysteriösen, russischen Atomzug

Ein Zug, der mit Waffensystemen und Militärfahrzeugen beladen ist, soll auf dem Weg in die Ukraine sein. Ein polnischer Militärexperte gibt Auskunft.

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Dieser "Atom-Zug" wurde in Zentralrussland gesichtet.
Dieser "Atom-Zug" wurde in Zentralrussland gesichtet.

Videoaufnahmen eines langen Güterzuges mit militärischer Spezialausrüstung schüren seit Montag die Sorge vor einem atomaren Angriff Russlands. Wie die "Times" und die "Daily Mail" berichten, sei der Zug in Richtung Ukraine unterwegs. Videoaufnahmen zeigen den Zug in Zentralrussland. Laut "Times" hat Präsident Putin den Einsatz befohlen.

Der Militärexperte Konrad Muzyka aus Danzig in Polen hält es jedoch für unwahrscheinlich, dass Putin einen Atomschlag vorbereitet, wie er auf Twitter schreibt. Eher meint er: "Es könnte ein Signal an den Westen sein, dass Moskau eskaliert".

Wahrscheinlich sei es ein Bluff, der mithilfe der 12. Hauptdirektion des russischen Verteidigungsministeriums unternommen werde. Das ist eine Abteilung für die Verwahrung, technische Wartung, Transport, Lieferung, Ausgabe und Entsorgung des staatlichen Nukleararsenals sowie dessen Prüfung, wie "Focus" schreibt.

Vorbereitung auf eine strategische Abschreckübung

Auch für möglich hält er, dass der Zug eine Vorbereitung auf eine strategische Abschreckübung sei. Die Übung "GROM" finde normalerweise im Herbst statt und die RSVN-Kräfte, die sogenannten strategischen Raketentruppen, würden dann ausgiebig trainieren. Obwohl er nicht denkt, dass Putin einen Atomschlag vorbereite, schreibt Muzyka, dass solche Videos selten per Zufall an die Öffentlichkeit gelangen.

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    Der russische Präsident Wladimir Putin hält eine Rede während seiner Erklärung der Annexion der vier ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja am 30. September 2022.
    Der russische Präsident Wladimir Putin hält eine Rede während seiner Erklärung der Annexion der vier ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja am 30. September 2022.
    REUTERS