7-Punkte-Programm

Das fordert die Apothekerkammer von der neuen Regierung

Mit einem Forderungskatalog wendet sich die Apothekerkammer an die zukünftige Bundesregierung. Hauptthemen sind Digitalisierung und Prävention.

Wien Heute
Das fordert die Apothekerkammer von der neuen Regierung
Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der österreichischen Apothekerkammer, stellt das 7-Punkte-Förderungsprogramm an die neue Bundesregierung vor.
Helmut Graf

Rund 7.000 Apotheker gibt es ihn Österreich. Ihre Standesvertretung, die österreichische Apothekerkammer, stellte nun ihr Positionspapier vor. Durch die darin geforderten Punkte soll in Österreich eine gerechte und wohnortnahe Gesundheitsversorgung sichergestellt werden.

Digitalisierung und Prävention im Vordergrund

Einige Forderungen hat die Apothekerkammer an die neue Bundesregierung. Daraus entwickelte sie das 7-Punkte-Forderungsprogramm, dass sie nun vorstellte. Diese sollen sowohl praktizierenden Apothekern helfen, als auch auf die Bedürfnisse der Bevölkerung eingehen. Besonders hebt Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der österreichischen Apothekerkammer, zwei Punkte hervor: Digitalisierung und Prävention. Bei ersterem fordert sie beispielsweise eine telemedizinische Ordination, damit auch zu Randzeiten Ansprechpartner für Bedürftige zur Verfügung stehen. So kann Fachpersonal zeitgerecht helfen, Medikamente können über das E-Rezept auf die E-Card geschickt werden, was zu Entlastung medizinischer Systeme und schnellerer Hilfe führt. Mursch-Edlmayr betont dabei, dass die Menschen bei den digitalen Prozessen keineswegs alleine gelassen werden, sie würden Erklärungen und Unterstützung erhalten.

Der zweite zentrale Punkt für die Apothekerkammer ist die Prävention. "Österreich braucht eine bundesweite Präventionsstrategie mit klaren Zielen, Verantwortlichkeiten und einer einheitlichen Finanzierung," fordert die Präsidentin der Österreichischen Ärztekammer. Das Test- und Screeningangebot in den Bereichen Zuckerkrankheit, Tumorvorsorge, Herzkreislauf- und Infektionskrankheiten soll in den Apotheken rascher ausgebaut werden.

Neben den zentralen Forderungen wird auch auf fünf weitere Punkte hingewiesen:

➤Die Garantie der Infrastruktur der öffentlichen Apotheken: Hierbei geht es etwa um eine gezielte Erweiterung des Versorgungsangebotes, der Lenkung von Patientenströmen sowie den finanziellen Ausgleich für die personal- und zeitintensive Bewältigung von Lieferengpässen in den Apotheken

➤Die Steigerung der Durchimpfungsrate

➤Die Optimierung der Arzneimitteltherapie in Krankenhäusern: Besonders die Begleitung und Absicherung des Medikamentenprozesses im Spital durch Krankenhauspersonal und Krankenhausapotheker steht hier im Vordergrund

➤Der Abbau von Bürokratie

➤Der Ausbau von klinisch-pharmazeutischer Beratung: Um Medikationsfehler zu verringern, sollen klinischpharmazeutische "Medikations-Checks" verpflichtend werden

Apotheke als Fundament des Gesundheitshauses

Die Apothekerkammer zeichnet das Bild der Gesundheitsversorgung als Einfamilienhaus: das "Gesundheitshaus". Nach ihr stellen die Apotheken dafür die "persönliche Eingangstüre" und somit das unverzichtbare Fundament dar. Die rund 7.000 Apotheker in Österreich würden der Bevölkerung Sicherheit schenken. "Die Menschen schätzen und vertrauen ihrer Apotheke. Sie wissen: ohne Apotheke kein funktionierendes Gesundheitssystem. Das ist ein Auftrag für uns, neue Wege zu gehen. Und es ist ein Auftrag an die Politik, diese neuen Wege zu ebnen", so Mursch-Edlmayr.

Auch gegen Lieferprobleme solle durch starke Apotheken vorgegangen werden. Nur mit diesen könne sichergestellt werden, dass es trotz massiver Lieferproblemen bei wichtigen Medikamenten in Österreich nicht zu einem Versorgungschaos komme.

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    Weingartner-Foto / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Die österreichische Apothekerkammer hat einen Forderungskatalog an die zukünftige Bundesregierung vorgestellt, der sich auf Digitalisierung und Prävention konzentriert, um eine gerechte und wohnortnahe Gesundheitsversorgung sicherzustellen
    • Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr betont die Notwendigkeit einer telemedizinischen Ordination und einer bundesweiten Präventionsstrategie, während weitere Forderungen die Infrastruktur der Apotheken, die Durchimpfungsrate und die Optimierung der Arzneimitteltherapie betreffen
    red
    Akt.