Geständnis

Darum will Putin Biden statt Trump als Präsidenten

Während Trump immer wieder von Putin schwärmt, ist Biden kein Fan vom russischen Präsidenten. Trotzdem drückt Putin eher Biden die Daumen.

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Darum will Putin Biden statt Trump als Präsidenten
Statt Donald Trump bevorzugt Russlands Präsident Putin Joe Biden als US-Präsident.
ALEXEY MAISHEV / AFP / picturedesk.com

Der russische Staatschef Wladimir Putin findet nach eigenen Worten eine weitere Amtszeit von US-Präsident Joe Biden wünschenswerter als eine Rückkehr von Donald Trump. Auf die Frage eines Journalisten, welchen Sieger bei der US-Präsidentschaftswahl am 5. November sich Russland wünsche, antwortete Putin am Mittwoch in Moskau: "Biden, er ist erfahrener. Er ist vorhersehbar, er ist ein Politiker der alten Schule."

Biden laut Putin trotz hohem Alter noch fit

Die russische Regierung werde aber "mit jedem US-Führer zusammenarbeiten, in den das US-Volk Vertrauen hat", versicherte Putin.

Zu verbreiteten Bedenken wegen Bidens hohen Alters von 81 Jahren sagte der russische Präsident: "Als ich Herrn Biden vor drei Jahren getroffen habe, haben die Leute tatsächlich bereits über seine Unzulänglichkeiten gesprochen, aber ich habe nichts dergleichen gesehen." US-Umfragen zufolge bestehen bei den Wählern in den Vereinigten Staaten große Bedenken hinsichtlich der Amtsfähigkeit des Demokraten angesichts seines hohen Alters.

"Müssen extreme politische Haltung untersuchen"

Putin äußerte am Mittwoch jedoch auch deutliche Kritik an der US-Außenpolitik unter Biden. "Was wir untersuchen müssen, ist die politische Haltung, die der gegenwärtigen Regierung ist extrem schädlich und falsch", sagte der Kreml-Chef. Biden ist ein entschiedener Unterstützer der Ukraine, gegen die Russland seit bald zwei Jahren eine Militäroffensive führt.

Anders als auf diesem Street Art -Bild aus Barcelona waren Joe Biden und Wladimir Putin eher Rivalen. Trotzdem spricht sich Putin dafür aus, dass sein Kontrahent wieder US-Präsident wird.
Anders als auf diesem Street Art -Bild aus Barcelona waren Joe Biden und Wladimir Putin eher Rivalen. Trotzdem spricht sich Putin dafür aus, dass sein Kontrahent wieder US-Präsident wird.
PAU BARRENA / AFP / picturedesk.com

Trump wertete Putins Äußerungen am Mittwoch bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat South Carolina als "großes Kompliment". Der Republikaner sagte vor seinen Anhängern über Putin: "Ich komme gut mit ihm aus, aber er will mich nicht, er will Biden." Dann fügte er hinzu: "Biden wird ihm die Ukraine geben." In der Vergangenheit prahlte Trump immer wieder damit, dass er "den Krieg innert 24 Stunden beenden" könne – wie dies aber erreicht werden soll, dazu schwieg er. Der ukrainische Präsident Selenski kritisierte die Aussage scharf.

Biden hat Putin immer wieder scharf kritisiert. Sein republikanischer Amtsvorgänger Trump hat dem Kreml-Chef hingegen wiederholt seine Bewunderung ausgesprochen. Außerdem hatte Trump am Samstag bei einer Kundgebung gesagt, er würde Nato-Ländern, die nicht genug für Verteidigung ausgäben, bei einem Angriff nicht zu Hilfe kommen. Er würde dann Russland sogar ermutigen, mit ihnen zu tun, "was immer sie wollen".

Damit hatte er bei den Partnerländern der USA und US-Präsident Biden scharfe Kritik ausgelöst. "Um Himmels willen, das ist dumm, das ist beschämend, das ist gefährlich, das ist unamerikanisch", sagte Biden dazu.

Bidens Verwechslungen geben zu reden

Der US-Präsident gibt seinerseits mit Versprechern und Verwechslungen immer wieder Anlass für Diskussionen. Unlängst verwechselte Biden etwa den verstorbenen Altkanzler Helmut Kohl mit der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel, außerdem den verstorbenen französischen Staatschef François Mitterrand mit Amtsinhaber Emmanuel Macron.

Die Republikaner schlachten Bidens verbale Fehltritte genüsslich aus – obwohl ihr voraussichtlicher 77-jähriger Präsidentschaftskandidat Trump ebenfalls immer wieder mit dem Verwechseln von Namen sowie mit bizarren Äußerungen für Stirnrunzeln sorgt.

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