Körperhygiene

Darum solltest du dir tägliches Duschen abgewöhnen

Während sich die einen jeden Tag dem Duschen widmen, bevorzugen die anderen eine weniger intensive Wasch-Routine. Was am besten für die Haut ist.

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Darum solltest du dir tägliches Duschen abgewöhnen
Wer zu lange und zu heiß duscht, schrubbt die natürliche Schutzschicht von der Haut.
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Alle tun es. Einige finden es lästig und lassen es im Schnelldurchgang über sich ergehen. Für andere ist es das höchste der Gefühle, sich warm von oben berieseln zu lassen. Manche tun es am Morgen, andere am Abend. Duschen wird sehr individuell gehandhabt.

Doch was macht das erfrischende Ritual eigentlich mit deiner Haut? Und welche Routine ist am idealsten, ohne dass die Körperhygiene darunter leidet? Wir haben bei Dermatologin Dr. med. Sabine Kurzidem nachgefragt.

Frau Kurzidem, wie oft sollte man duschen?

Aus dermatologischer Sicht reichen zwei bis drei Mal die Woche für maximal zehn Minuten aus. Hände, Füße, Gesicht, Achselhöhlen oder Intimbereich – also Regionen, wo man mehr schwitzt – sollten häufiger gewaschen werden. Es ist aber stark vom Hauttyp abhängig und davon, wie viel oder wenig man schwitzt. Bei unproblematischer Haut ist gegen tägliches Duschen nichts einzuwenden.

Die Bedürfnisse einer Haut müssen individuell angepasst werden.
Die Bedürfnisse einer Haut müssen individuell angepasst werden.
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Was, wenn man eher zu Trockenheit neigt oder Krankheiten wie Psoriasis und Ekzeme hat?

Zu häufiges Duschen trocknet noch mehr aus. Besser ist es, wenn man nur alle zwei Tage duscht und dazwischen nur die Areale wäscht, die unangenehm riechen. Bei Psoriasis oder Ekzemen sollte man nicht zu heiß duschen, lieber möglichst kühl und so kurz wie möglich.

Was passiert, wenn man zu häufig heiß duscht?

Es greift den Säureschutzmantel der Haut an. Dadurch werden körpereigene Fette und Mineralstoffe abgespült, die eigentlich schützen sollen. Die Haut trocknet noch mehr aus, sodass sie anfälliger für Rötungen, Juckreiz und Ekzeme ist.

Gelten die gleichen Regeln für Kopfhaut und Haare?

Das hängt von der Kopfhaut und der Haarbeschaffenheit ab. Generell sollte man sich fragen, ob es überhaupt nötig ist. Falls sie nicht strähnig und fettig sind oder unangenehm riechen, kann darauf verzichtet werden. Tägliches Waschen kann die Kopfhaut strapazieren, austrocknen und ist nicht nachhaltig, weil es jede Menge Wasser verbraucht. Meistens reichen zwei bis drei Mal die Woche aus, da zu häufiges Waschen die natürlichen Öle entziehen kann.

Ist Duschen oder Baden besser für die Haut?

Ein Bad kann zwar entspannen und Erkältungssymptome lindern, eine kurze Dusche ist jedoch schonender, weil man dem Wasser nicht zu lange ausgesetzt ist.

Baden kann zwar entspannend wirken, trocknet aber die Haut aus.
Baden kann zwar entspannend wirken, trocknet aber die Haut aus.
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Meine Haut ist trocken, trotzdem möchte ich täglich duschen. Welche Routine richtet am wenigsten Schaden an?

Eine konsequente Pflege, welche die Hautbarriere aufrechterhält oder wiederherstellt. Man sollte darauf achten, dass man keine Produkte verwendet, die Parabene, Silikone, ätherische Öle und Duftstoffe beinhalten. Stattdessen auf milde, rückfettende Waschlotionen setzen, die den natürlichen Schutzfilm beim Waschen nicht ablösen. Nach dem Duschen sollte die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit und Fetten versorgt werden. Geeignet dafür sind Urea, Glycerin, Ceramide und Allantoin.

Können Sie bestimmte Inhaltsstoffe für Seifen empfehlen?

Eine gute Seife ist dem pH-Wert angepasst, sodass der äußere Schutzmantel der Haut nicht angegriffen wird. Man sollte darauf achten, dass die Seife pH-neutral ist oder einen Wert von 5,5 hat. Außerdem sollte sie keine Zusatzstoffe, wie Farb- oder Duftstoffe beinhalten, da diese ein potenzielles Allergierisiko mit sich bringen.

red
Akt.