Natürlicher Prozess
Darum schrumpfen wir mit zunehmendem Alter
Ab dem 30. Lebensjahr verlieren wir alle 10 Jahre etwa 1 Zentimeter. Wer also mit 30 noch 1,80 Meter misst, wird mit 70 nur noch 1,76 Meter groß sein.
So wie es zum Erwachsenwerden gehört, an Körpergröße zuzunehmen, gehört das Gegenteil zum Alterungsprozess dazu. Bereits mit 30 Jahren beginnt die Wirbelsäule zu schrumpfen. Auf diese Weise verlieren wir alle 10 Jahre etwa 1 Zentimeter an Höhe.
Die Ursachen für das allmähliche kleiner werden sind vielfältig, die offensichtlichste ist die zunehmende Krümmung der Wirbelsäule. Die altersbedingte Verkrümmung wird als Kyphose oder einfach als "Buckel" bezeichnet und tritt auf, wenn unsere Muskelfasern im Laufe der Jahre schwinden. Infolgedessen werden die Muskeln, die die Wirbelsäule umgeben, schwächer, und verlieren den Kampf gegen die Schwerkraft, so dass wir schließlich nicht mehr aufrecht stehen können. Glücklicherweise ist die Kyphose jedoch kein unausweichliches Schicksal, sondern kann durch einen aktiven Lebensstil und regelmäßige Bewegung vermieden werden. Im Idealfall ist das etwas, das wir unser ganzes Leben lang anstreben sollten – nämlich im Alter aktiv zu bleiben.
Abnehmende Knochendichte und Wirbeleinbrüche
Aber auch andere altersbedingte Prozesse führen dazu, dass wir kleiner werden. Eine der wichtigsten Ursachen ist die Verringerung der Knochendichte, die vermutlich durch den Rückgang von Östrogen und Testosteron im Alter ausgelöst wird. Vitamin-D-Mangel und eine verminderte Kalziumaufnahme im Alter können diesen Prozess noch verstärken und manchmal zu einer als Osteoporose (Knochenschwund) bekannten Knochenerkrankung führen. Da die Knochen schwächer und poröser werden, können die Wirbel, aus denen unsere Wirbelsäule besteht, unter unserem eigenen Gewicht zusammengedrückt werden, was zu Brüchen führt. Erstaunlicherweise sind die meisten dieser Brüche schmerzfrei, weshalb wir in der Regel nicht bemerken, wie unsere Wirbelsäule mit der Zeit immer kürzer wird. Dieser Knochenschwund tritt verstärkt bei Frauen ab den Wechseljahren auf. Auch die Haltung kann einen Einfluss auf die Körpergröße haben. Sitzen wir zum Beispiel jahrelang gekrümmt vor unserem Rechner, kann das zu Verformungen der Wirbelsäule führen, auch das macht uns kleiner. Auf eine gesunde Sitzhaltung achten, zwischendurch aufstehen und strecken sowie gezieltes Rückentraining sind die richtigen Gegenmittel.
Bandscheiben trocknen aus
Verstärkt wird dieser Effekt häufig durch die Degeneration der Bandscheiben, die zwischen den Wirbeln sitzen und als Stoßdämpfer dienen. Ab dem 30. Lebensjahr können diese Bandscheiben anfangen auszutrocknen und werden durch den Wasserverlust immer dünner. Bei 23 Bandscheiben in der Wirbelsäule reicht es schon, wenn einige wenige ein paar Millimeter Höhe verlieren, damit wir merken, dass wir schrumpfen. Leider werden sie durch Dehnen wahrscheinlich nicht größer, aber eine gesunde Lebensweise kann ein übermäßiges Schrumpfen verhindern. Eine Ernährung, die reich an Vitamin D und Kalzium ist, kann beispielsweise dazu beitragen, dass die Knochen elastisch bleiben und das Risiko von Wirbeleinbrüchen minimiert wird, während regelmäßiger Sport die Knochen stark hält und das Osteoporose-Risiko verringert.
Nicht alles wird kleiner
Die gute Nachricht zum Schluss: Auch wenn wir im Alter sukzessive an Größe verlieren: Einige Körperteile schrumpfen nicht. Unsere Nase und unsere Ohren wachsen ein Leben lang weiter. Juhu!