Timeout
Darum schleckt sich Ihre Katze so gerne selbst
Katzenzungen sind eine ziemlich clevere Konstruktion der Natur. Deshalb wurde nach ihrem Vorbild nun eine Katzenbürste entwickelt.
Ein Viertel ihrer Wachzeit verbringen Katzen damit, ihr Fell zu pflegen – mit der Zunge. Warum die das perfekte Werkzeug für das Unterfangen ist, haben US-Forscher nun mithilfe von Computertomografen und High-Speed-Kameras herausgefunden.
Wie das Team um Alexis Noel vom Georgia Institute of Technology in den "Proceedings of the National Academy of Sciences" berichtet, sind Katzenzungen nicht nur – wie aus früheren Studien bekannt –mit beweglichen Häkchen ausgestattet, sondern auch mit Papillen, die an der Spitze hohl sind.
Zunge als Transporter
Diese Hohlräume, das zeigten die High-Speed-Aufnahmen, sind für den Speicheltransport zuständig. Konkret nehmen die Katzen mit ihrer Hilfe die Spucke aus dem Mund auf und geben sie beim Felllecken wieder frei.
Doch warum? Auch diese Frage konnten die Forscher mit ihrer Studie klären. So zeigte sich, dass die Papillen sich während des Leckens so weit aufstellen können, dass sie tief ins Fell vordringen und sogar die darunterliegende Haut erreichen können.
Lebenswichtige Funktion
Diese neu entdeckte Funktion der Zunge sei für die Tiere wichtig, so Noel und seine Kollegen. Schließlich sorge sie für Kühlung. Anders als Menschen können Katzen nämlich kaum schwitzen. Daher müssen sie ihrem Körper auf anderem Wege Abkühlung verschaffen, wenn es zu warm wird – beispielsweise durch das Ablecken von Haut und Fell.
Die Erkenntnisse können laut den Forschern helfen, nach dem Vorbild der Katzenzunge neuartige Materialien zu schaffen. In einem ersten Schritt hat das Team um Noel eine neue Katzenbürste entwickelt (siehe Video). In Zukunft könnte sie auch dazu dienen, medizinische Lotions direkt auf die Haut der Tiere zu bringen.
(fee)