Fussball
Darum nahm Arnautovic drei Kinder mit ins Stadion
ÖFB-Star Marko Arnautovic nahm nach dem 2:0-Sieg gegen Schweden drei Kinder mit auf die Ehrenrunde. Das steckt dahinter.
Nach 95 Minuten war Schluss. Schiedsrichter Marco Guida (It) erlöste die Spieler, pfiff das EM-Quali-Match zwischen Österreich und Schweden im schwülen Ernst-Happel-Stadion ab. Es war das letzte Spiel einer langen Fußball-Saison.
Der ÖFB-Tross lag sich in den Armen, klatschte mit dem Gegner ab, ließ sich von den 45.000 euphorischen Zuschauern feiern. Nur einer hatte Verspätung: Marko Arnautovic.
Das lag einerseits an seiner Verletzung. "Ich kann mich kaum bewegen, habe Schmerzen im Fuß. Es ist ein Ödem im Knochen. Es dauert Monate, bis es rausgeht", erklärte der 34-Jährige "Joker" später. "Wenn du den letzten Sprint nicht machen kannst, jede Drehung, jeder Ballkontakt schmerzt, dann bist du mit dem Kopf gar nicht dabei."
Während seine Team-Kollegen Richtung Fan-Kurve abbogen, marschierte Arnautovic nach dem Schlusspfiff zur VIP-Tribüne, gestikulierte wild. Die Handbewegungen galten seinen beiden Töchtern und seinem Neffen, die der Routinier geduldig auf den Rasen winkte – um mit ihnen gemeinsam die Ehrenrunde im Happel-Oval zu drehen.
„"Kids zum ersten Mal im Nationalteam-Stadion"“
Auf "Heute"-Nachfrage erklärte Arnautovic: "Die Kids waren zum ersten Mal im Nationalteam-Stadion. Für die ist eine Ehrenrunde auch interessant. Für die zwei Mädels nicht so, die sind keine Fußballfans, die sind Papa-Fans. Aber der Kleine hat es genossen", grinst der Bologna-Legionär.
Zehn Punkte hat Österreich zur Quali-Halbzeit auf dem Konto, führt die Tabelle souverän vor Belgien und Schweden an. Dennoch hält Arnautovic den Ball flach. "Wir reden noch nicht von der Euro, wir haben noch vier Spiele, die wir gewinnen wollen. Der Sieg gegen die Schweden war sicher ein großer Schritt, aber man darf es nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wir können uns nicht zurücklehnen und sagen: 'Jetzt können wir gegen Belgien verlieren und gegen Schweden reicht ein Unentschieden.' Fußball ist komplex und komisch, da kann noch viel passieren."
Zunächst steht aber Urlaub auf dem Programm. "Mit der Familie. Wir haben noch nichts gebucht", hält sich Arnautovic bei Infos über seine Reisepläne bedeckt.