Vorsorge

Darmkrebs mit neuem Heimgebrauch-Selbsttest erkennen

Nur 20 % der Österreicher gehen zur Darmkrebsvorsorge. Mit einem medizinischen, nicht invasiven Selbsttest soll die Anzahl nun gesteigert werden.

Heute Life
Darmkrebs mit neuem Heimgebrauch-Selbsttest erkennen
Der Test ist online und in ausgewählten Apotheken erhältlich. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Im März steht alles im Zeichen von Darmkrebs: Er ist die dritthäufigste Krebsart bei Frauen und Männern in Österreich - rund 5.000 Menschen erkranken jährlich daran. Besonders tragisch ist, dass 2.000 Betroffene sogar sterben, obwohl 90 Prozent der früherkannten Darmkrebserkrankungen heilbar sind. Das liegt hauptsächlich daran, dass nur 20 Prozent der Österreicher zur regelmäßigen Vorsorge gehen.

Um die Anzahl der Vorsorgenden zu steigern, soll ein nicht invasiver, medizinischer Selbsttest mit Laborauswertung für zu Hause aushelfen. Damit sollen nämlich Polypen an den Darmwänden erkannt werden können.

Ein Darmpolyp wächst etwa fünf Jahre an der Darmwand, bevor er bösartig wird und in das Körperinnere wächst. In diesen fünf Jahren kann man den Polypen einfach entfernen
Dr. med. Günther Malek
Medizinischer Leiter des Zentrums für Integrative Medizin und Schmerztherapie Trinicum

Früherkennung

Die Österreichische Krebshilfe und die Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie empfehlen für Männer und Frauen ab dem 45. Lebensjahr eine jährliche Darmkrebsvorsorge. Dadurch können bösartige Neubildungen des Darms frühzeitig erkannt und sogar vermieden werden.

"Wer vorsorgt, ist auf der sicheren Seite. Selbst, wenn bei der Vorsorge etwas gefunden wird – je früher die Behandlung einsetzt, desto besser sind die Heilungschancen", so Malek.

Wie funktioniert es?

Für den Darmkrebsvorsorge-Selbsttest entnimmt man eigenständig zu Hause eine Stuhlprobe, die anschließend in ein Speziallabor in Wien geschickt und die Probe auf Blutgehalt im Stuhl untersucht wird. Die Tests können geringe Mengen an nicht sichtbarem Blut erkennen, das dann Aufschluss auf mögliche Polypen im Darm gibt.

"Ziel ist, dass 100 Prozent der ab 45-Jährigen regelmäßig Darmkrebsvorsorge betreiben und in Folge die Anzahl an Krebserkrankungen mit tödlichem Ausgang drastisch reduziert wird", erklärt Malek.

red
Akt.
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