6 Faktoren
Darauf kommt es an, ob du graue Haare bekommen wirst
Wann und ob deine Haare später grau oder weiß werden, ist in erster Linie von genetischen Faktoren abhängig – aber nicht nur. Worauf es noch ankommt.
Das Ergrauen der Haare ist ein natürliches Phänomen, das bei den meisten Menschen mit dem Älterwerden einhergeht. Es ist ein sichtbares Zeichen des Älterwerdens. Wenn das Haar grau wird, ist das auf den allmählichen Rückgang der Pigmentzellen in den Haarfollikeln zurückzuführen. Die natürliche Farbe unseres Haares entsteht durch Melanin, ein Pigment, das von spezialisierten Zellen, den Melanozyten, produziert wird. Diese Zellen lagern Melanin in die Haarzellen ein und bestimmen so den natürlichen Farbton des Haares, ob blond, braun, schwarz oder rot. Mit zunehmendem Alter beginnen die Melanozyten, weniger Melanin zu produzieren, was zu einer allmählichen Abnahme des Haarpigments führt. Mit der Zeit stellen bestimmte Haarfollikel die Melaninproduktion ganz ein, was zu grauem oder weißem Haar führt. Weil die Haare direkt aus der Wurzel grau wachsen, bringt auszupfen gar nichts. Das schädigt nur die Haarfollikel. Dann lieber zum Haarfärbemittel greifen.
Wie die Kombination aus genetischen Faktoren, Umweltfaktoren und Lebensstil das Ergrauen beeinflusst, erfährst du hier:
1. Genetik
Deine genetische Veranlagung hat großen Einfluss darauf, wann und wie schnell dein Haar zu ergrauen beginnt. Wenn vorzeitiges Ergrauen in deiner Familie vorkommt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch bei dir ein frühes Ergrauen auftritt. Bestimmte Gene sind für die Regulierung der Melaninproduktion verantwortlich. Variationen in diesen Genen können sich auf die Menge des vom Körper produzierten Melanins und die Geschwindigkeit auswirken, mit der die Pigmentzellen in den Haarfollikeln im Laufe der Zeit abnehmen.
Auch die ethnische Zugehörigkeit spielt bei dieser genetischen Veranlagung eine Rolle. So ergraut die Haut bei Menschen mit heller Hautfarbe aufgrund der unterschiedlichen Melaninproduktion oft früher als bei Menschen mit dunklerer Hautfarbe. Während die Genetik die Voraussetzungen dafür schafft, wann dein Haar anfängt, grau zu werden, können andere Faktoren wie Stress, Rauchen, Ernährung und Umwelteinflüsse den Prozess beschleunigen.
2. Stress
Stress führt zwar nicht direkt zum Ergrauen der Haare, aber es besteht ein Zusammenhang zwischen chronischem Stress und vorzeitigem Ergrauen. Der genaue Mechanismus ist noch nicht vollständig geklärt, aber anhaltender Stress kann sich auf verschiedene Weise auf den Körper auswirken und möglicherweise auch den Ergrauungsprozess beschleunigen. Wenn du gestresst bist, schüttet der Körper Hormone wie Cortisol aus, die, wenn sie über einen längeren Zeitraum im Übermaß produziert werden, die normalen Körperfunktionen beeinträchtigen können und auf vielfache Weise negativ auf den Körper einwirken. Studien deuten darauf hin, dass Stress die Melanozyten-Stammzellen stören könnte, die bei der Produktion des Haarpigments eine Rolle spielen. Diese Störung könnte die Melaninproduktion verringern und damit möglicherweise ein vorzeitiges Ergrauen auslösen. Die Bewältigung oder zumindest die Reduzierung des Stresspegels durch Entspannungstechniken, Achtsamkeit, mehr Selfcare und einen gesunden Lebensstil könnte bei einigen Menschen indirekt dazu beitragen, das Ergrauen zu verlangsamen.
3. Rauchen
Rauchen wird mit vorzeitiger Alterung (Stichwort Haut!) in Verbindung gebracht, auch mit dem vorzeitigen Ergrauen der Haare. Die in Zigaretten enthaltenen Chemikalien und die von ihnen freigesetzten Giftstoffe können schädliche Auswirkungen auf den Körper haben, auch auf die Haarfollikel und die Melaninproduktion. Die schädlichen Bestandteile des Tabakrauchs können potenziell oxidativen Stress verursachen, der die normale Funktion der Melanozyten stört, was zu einem Rückgang der Melaninproduktion und einem früheren Auftreten von grauem Haar führt.
4. Ernährungsmängel
Eine ausgewogene Ernährung, die reich an essenziellen Nährstoffen ist, ist entscheidend für die allgemeine Gesundheit – auch für die Gesundheit der Haare. Bestimmte Nährstoffe spielen eine wichtige Rolle bei der Produktion von Melanin, dem Pigment, das für die Haarfarbe verantwortlich ist. So kann ein Mangel an Vitaminen wie B12, D und E sowie an Mineralstoffen wie Kupfer und Eisen die Melaninproduktion und die allgemeine Gesundheit der Haare beeinträchtigen. Wenn dem Körper diese lebenswichtigen Nährstoffe fehlen, kann dies die Gesundheit und Funktion der Haarfollikel beeinträchtigen, was zu einer Veränderung der Haarfarbe führen kann.
5. Erkrankungen
Bestimmte Erkrankungen wirken sich häufig auf den allgemeinen Gesundheitszustand des Körpers aus und können daher die Haarpigmentierung beeinflussen.
- Vitiligo: Eine Hauterkrankung, bei der Hautstellen ihre Melanozyten verlieren, was zu weißen Flecken führt. Manchmal kann sich Vitiligo auch auf das Haar auswirken und ein vorzeitiges Ergrauen oder Aufhellen der Haare in den betroffenen Bereichen verursachen.
- Autoimmunerkrankungen: Bestimmte Autoimmunerkrankungen können die Immunreaktion des Körpers beeinträchtigen, was zu einer Schädigung der Melanozyten führt oder die Melaninproduktion stört.
- Schilddrüsenerkrankungen: Veränderungen des Schilddrüsenhormonspiegels, insbesondere eine Schilddrüsenunterfunktion, können sich auf verschiedene Körperfunktionen auswirken, auch auf die Gesundheit der Haare. Eine Unterfunktion der Schilddrüse gehört ärztlich behandelt.
6. Schadstoffbelastung
Schadstoffe wie Autoabgase, Industrieabgase, Schwermetalle und bestimmte Chemikalien können im Körper oxidativen Stress erzeugen, der die Melanozyten schädigen kann. Infolgedessen kann das Haar vorzeitig ergrauen oder sein natürliches Pigment verlieren.