Genetik
Daran liegt es, ob dir Koriander schmeckt oder nicht
Kaum ein Gewürz scheidet die Geister so sehr wie Koriander. Dabei kann man die Liebe oder die Abneigung mitunter auf die Gene schieben.
Zählst du zu denen, die nicht genug von Koriander bekommen können und jedes Gericht damit verfeinern? Oder aber findest du ihn abscheulich und dass er nach Seife schmeckt? Offenbar steckt mehr als nur einfach "mögen" oder "nicht mögen" hinter der Koriander-Krux. Und zwar sollen laut einer Studie die Gene darüber entscheiden, was wir von Koriander halten. Genauer gesagt ist es das Gen, das für den Geruchsrezeptor mit dem kryptischen Namen "OR6A2" verantwortlich ist.
Dieser Rezeptor ist in zwei Varianten vorhanden, wobei eine davon auf sogenannte Aldehyde heftig reagiert. Koriander enthält viele solcher Aldehyde – genauso wie auch Seife. Hat nun jemand zweimal jenes Gen, das stark reagiert, bedeutet das, dass der seifige Geschmack für diese Person stärker ist und sie folglich Koriander eher grässlich findet.
Geschmack lässt sich lernen
Aber bevor jene, die Koriander nicht mögen, das Kraut nie wieder probieren: Man kann sich an den Geschmack von Koriander gewöhnen! Genauso wie Kinder manche Speisen bis zu 15 Mal probieren müssen, bevor sie sie mögen, können sich auch Erwachsene mit neuen Geschmacksrichtungen, wie eben zum Beispiel Koriander, anfreunden.
Denn neben den Genen entscheidet auch die kulturelle und soziale Prägung darüber, was wir von Koriander halten. Je verbreiteter das Gewürz in der heimatlichen Küche ist, desto kleiner ist offenbar der Anteil von Menschen, die Koriander ganz und gar nicht mögen. So lehnen in Südostasien, Lateinamerika und im Mittleren Osten, wo Koriander aus der Küche nicht wegzudenken ist, nur drei Prozent der Menschen das Kraut ab. In Europa hingegen, wo es vielerorts noch immer als exotisch gilt, lehnen dagegen 17 Prozent Koriander ab.
Also falls du Koriander doch noch mal eine Chance geben möchtest, kannst du es zum Beispiel mit folgenden Gerichten probieren: Im Gemüsecurry, als Garnitur auf der Suppe oder auf dem Tomatensalat, du kannst Fleisch damit würzen oder Couscous und Guacamole verfeinern. Meist wird das frische Kraut erst gegen Ende der Garzeit oder sogar erst ganz am Schluss zu den Gerichten gegeben. Koriander-Samen hingegen werden oft mitgekocht, zum Beispiel bei Schmorgerichten.