Familie ist auf der Flucht

"Dann sterben Sie": Dramatische Warnungen vor Hurrikan

Sturm Milton rast auf die USA zu. Die Familie von Candice Briggs ist deshalb erneut auf der Flucht, wie auch schon beim Hurrikan Helene.

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"Dann sterben Sie": Dramatische Warnungen vor Hurrikan
Große Evakuierungszonen wurden angeordnet: Es wird die größte Evakuierung seit Hurrikan Irma 2017 erwartet.
AFP

Nach Helene steuert innert weniger Tage erneut ein gefährlicher Hurrikan auf Florida zu. Die Warnungen an die Bevölkerung werden immer alarmierender: "Ich kann ohne jegliche Dramatisierung sagen: Wenn Sie sich dafür entscheiden, in einem der Evakuierungsgebiete zu bleiben, werden Sie sterben", sagte die Bürgermeisterin der Stadt Tampa, Jane Castor, im Sender CNN.

Candice Briggs versucht stark zu bleiben, während sie mit den drei kleinen Kindern im Auto irgendwo auf der Staatsstraße 429 steckt, immer noch Stunden von dem Hotel entfernt, das sie nördlich von Jacksonville im US-Bundesstaat Florida gebucht haben. Denn die Kleinen bekommen alles mit.

Flucht aus vorübergehender Unterkunft

Vor nicht einmal zwei Wochen hat Hurrikan Helene das Haus der Familie überschwemmt. Fast einen halben Meter hoch stand das Wasser in ihrem Heim in Seminole im Bezirk Pinellas County.

Die Familie hatte sich gerade vorübergehend in einer Unterkunft im Haus eines Mitglieds der erweiterten Familie eingerichtet. Briggs hatte die Berge von Wäsche noch nicht bewältigt, die sich nach Helene anhäuften. Und nun müssen sie, ihr Ehemann, die Kinder im Alter von drei, fünf und sieben Jahren und der 14-jährige Malteser-Pudel-Mix der Familie erneut die Flucht ergreifen, diesmal vor Hurrikan Milton, der zu einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5 hochgestuft wurde.

"Die meisten Tränen habe ich aus Erschöpfung oder Dankbarkeit vergossen. Einfach, dass wir sicher sind und unseren Instinkten folgten", sagt sie mit Blick auf die Entscheidung zur Evakuierung. "Vor allem bin ich dankbar. Aber ich bin auch überwältigt und erschöpft", sagt sie. Man fühle sich machtlos. Briggs beschreibt sich selbst als regelkonform. Sie hat kein Problem damit, Evakuierungsanordnungen Folge zu leisten.

"Es ist sehr beängstigend"

In Gedanken ist sie noch bei ihrem vom Sturm beschädigten Haus. Arbeiter haben dort bereits durchnässtes Mauerwerk entfernt. Sie befürchtet, dass die nun freiliegenden Balken noch anfälliger für die Wassermassen sein werden, die laut Meteorologen von Sturm Milton an diesen überschwemmungsgefährdeten Teil der Golfküste gebracht werden könnten. "Es ist sehr beängstigend", sagt sie.

Inmitten des Chaos versucht sie, ihren Kindern einen Sinn von Normalität zu vermitteln. Sie hören Musik, zählen die Kühe und Pferde auf dem Weg, um bei Stimmung zu bleiben – als handele es sich um einen ganz normalen Ausflug.

"Ich weiß nicht, wie lange wir von zu Hause weg sein werden", sagt sie, während die Familie erneut Richtung Norden unterwegs ist, um dem nächsten Sturm zu entgehen. "Und das ist hart, weil unsere Kinder es nicht verstehen", sagt sie. Sie wollten einen "Countdown" – und den könne sie nicht bieten.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Familie von Candice Briggs ist erneut auf der Flucht vor einem Hurrikan, diesmal vor dem gefährlichen Hurrikan Milton, der auf Florida zurast
    • Trotz der Erschöpfung und Angst versucht Briggs, ihren Kindern Normalität zu vermitteln, während sie sich in Sicherheit bringen
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