Albert Einstein College
Dank Milliardenspende ist das Studium hier jetzt gratis
Dank der großzügigen Spende einer Ex-Professorin studieren Medizinstudenten des Albert Einstein Colleges in New York jetzt dauerhaft gebührenfrei.
Es sind Bilder, die unter die Haut gehen: Hunderte Studenten des Albert Einstein Colleges in New York kreischen, klatschen, manche von ihnen brechen sogar in Tränen aus. Der Grund: Ihnen wird das Medizinstudium "geschenkt". Was für junge Menschen aus den meisten europäischen Ländern eine Selbstverständlichkeit ist, ist für diese Studenten absolut unglaublich: Denn in den USA sind die Kosten für ein Studium immens, ein Medizinstudium kostet mehrere Hunderttausend Dollar. Wer an die Uni will, muss also Geld haben — oder sich enorm verschulden.
Dauerhaft muss kein Student am Albert Einstein College of Medicine mehr Studiengebühren zahlen. Grund dafür ist die Riesen-Spende von Ruth Gottesman, die selbst als Professorin für Kinderheilkunde dort lehrte. Eine Milliarde spendete die 93-Jährige, es ist die größte Summe, die je an eine Medizinische Universität in den USA gespendet wurde. Auffallend ist auch, dass Gottesman das Albert Einstein College wählte — nicht nur, weil sie dort selbst Professorin war, sondern auch, weil sich die Uni in der Bronx befindet, einem der ärmsten Stadtteile von New York.
Gottesman ist die Witwe von Wall-Street-Milliardär
Gottesman ist die Witwe des Wallstreet-Finanziers David Gottesman, bekannt als einer der Freunde des Investors und Milliardärs Warren Buffett. Sie sei ihrem Mann sehr dankbar, dass er ihr so viel Geld vererbt habe. Zuvor soll er ihr noch gesagt haben: "Mach damit, was du für sinnvoll hältst." Und das war für die 93-jährige Ärztin offenbar der kostenlose Zugang zu Bildung. "Ich wollte Studenten am Einstein College unterstützen, damit sie freien Zugang zu Bildung haben", sagte Gottesman gegenüber der "New York Times".
Zuvor hatte die ehemalige Professorin Dutzende Studenten am Einstein College interviewt und erfahren, dass fast die Hälfte von ihnen nach Abschluss des Studiums über 200.000 US-Dollar Schulden angehäuft hatten. Im Jahr kostet das Studium dort 59.000 Dollar. So reifte ihr Entschluss mit der Zeit. Eines ihrer weiteren Ziele ist, das Studium für noch mehr Menschen zu öffnen: "Wir haben hervorragende Medizinstudenten, aber das wird auch vielen anderen Studenten die Möglichkeit geben, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Lage nicht einmal an ein Medizinstudium denken würden."
Ex-Professorin will keinen Ruhm
Eigentlich wollte Gottesman mit ihrer Spende anonym bleiben, ihr guter Freund und Kollege an der Uni, Dr. Ozuah, ermutigte sie aber, es den Studenten selbst zu sagen, als Inspiration für alle: "Hier ist jemand, der sich voll und ganz dem Wohlergehen anderer widmet und weder Lob noch Anerkennung will", so Ozuah.
Eines wollte die 93-Jährige aber dennoch nicht: Dass die Universität jetzt ihren Namen trägt — vielmehr machte sie das sogar zur Bedingung für die Spende: "Der Name ist unschlagbar. Wir haben den verdammten Namen, wir haben Albert Einstein", sagte sie.