Wien

Dank Gastro-Liste: "Bei uns ist 'Kurz' nun Stammgast"

"Sebastian Kurz", "Rudi Anschober" oder "Micky Maus": Die Promi-Dichte in Wiens Lokalen ist seit der Registrierungspflicht groß. Eine erste Bilanz.

Claus Kramsl
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Sebastian Kurz beim Heurigen
Sebastian Kurz beim Heurigen
BUNDESKANZLERAMT/ARNO MELICHAREK

Seit Montag gilt in Wien die Gastro-Liste. Heißt: Wer in ein Restaurant oder in eine Bar will, muss seither Name, Adresse und Telefonnummer angeben. Im Idealfall werden natürlich die eigenen Daten registriert, schließlich soll im Falle einer Corona-Erkrankung möglichst lückenlos nachgeprüft werden können, wer mit wem Kontakt hatte - und nun eventuell auch mit Covid 19 angesteckt ist.

Laut Gastro-Obmann Peter Dobcak fällt die erste Bilanz bisher ganz gut aus: "Vier von fünf Gästen halten sich daran, bei manchen ist eben noch etwas Überzeugungsarbeit zu leisten“. Die Lokalbetreiber seien aber dahinter, es werde wohl aber noch ein paar Tage dauern, bis man sich daran gewöhnt hat. "Im Zweifelsfall hat der Wirt das Hausrecht und kann unwillige Gäste des Lokals verweisen", mahnt der Gastro-Obmann im "Heute"-Gespräch.

Gastro-Liste würde auch bei früherer Sperrstunde bleiben

Die Registrierungspflicht sei "eine gute Lösung und ein Vorbild für andere Bundesländer", so Dobcak. Und ihre Einhaltung sei wichtig, um keine Vorverlegung der Sperrstunde auf 22 Uhr zu riskieren. Denn das wäre der Ruin für viele Lokalbetreiber. Dass die Gastro-Liste nur eine kurzfristige Erscheinung ist, glaubt Dobcak nicht: „Laut Information des Wiener Krisenstabs würde uns die Liste auch bei einer Vorverlegung der Sperrstunde erhalten bleiben. Es ist also keine Frage von entweder oder“, so Dobcak.

Was sagen die Wirte selbst?

"Die Gäste haben größtenteils Verständnis, ich habe aber auch schon aggressive Anfeindungen von manchen Gästen erlebt", sagt Christina Hummel, Chefin des Café Hummel in der Josefstadt.

"80 Prozent nutzen den QR-Code, 20 Prozent verwenden einen Zettel. Das trifft vorwiegend auf ältere Gäste zu", erzählt Hans Figlmüller, Chef mehrerer Lokale wie des "Figlmüller" in der Wollzeile (City).  Die Gäste hätten aber Verständnis für die Registrierungspflicht.

Auch Eddy Supersberger - er führt unter anderem die "Wienerin" am Petersplatz (City) findet die Liste grundsätzlich "ok". Alles sei besser, als eine Vorverlegung der Sperrstunde auf 22 Uhr. Und seit Einführung der Registrierungspflicht kann er sich über einen neuen Stammgast freuen: ",Sebastian Kurz’ kommt jetzt mehrmals täglich zu uns…", schmunzelt Supersberger.

Wirklich schlau ist es allerdings nicht, bei der Registrierung in einem Wiener Lokal einen falschen oder erfundenen Namen anzugeben. Wie berichtet drohen darauf bis zu 1.450 Euro Strafe.

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