Wien
Danielle Spera nimmt nun Abschied im Jüdischen Museum
Am 1. Juli räumt Spera nach 12 Jahren den Chefsessel im Jüdischen Museum Wiem. Barbara Staudinger übernimmt das Amt. Für Spera beginnt eine neue Ära.
Die Zeit von Danielle Spera (64) an der Spitze des Jüdischen Museums Wien geht schon am Freitag (1.7.) zu Ende. Zwar bewarb sich die Wienerin wieder um die Leitung des Museums. Doch die zuständige Wien Holding entschied anders. Barbara Staudinger setzte sich gegen insgesamt 19 Bewerberinnen und Bewerber durch, darunter auch Spera selbst. Anfang Juli tritt Staudinger nun ihr neues Amt an.
Kein Pensionsantritt
Für Danielle Spera beginnt nun eine neue Ära. Sie gehe mit einem "lachenden Auge", sagte Spera nun der "Presse". Statt in Pension zu gehen, will sie sich weiterhin um einige ausgewählte Projekte kümmern, wie etwa den Nachlass von Hedy Lamarr oder ein Buch zum "jüdischen Semmering". Eine klare Meinung hat Spera auch zum umstrittenen Denkmal des Antisemiten Karl Lueger in der Wiener City. Sie sei zwar gegen "Cancel-Culture", so die ehemalige ORF-Journalistin. "Es ist längst überfällig, dass etwas mit dem Denkmal passiert", fordert Spera in dem Interview. Leider gebe es in Wien aber noch viele andere Denkmäler für bekannte Antisemiten.
Erfolgreiche Zeit
Spera hatte sich um eine Verlängerung ihres mit Juni 2022 auslaufenden Vertrages beworben. Eine Verlängerung galt eigentlich als reine Formsache. Denn die Wienerin war in ihrer Zeit als Museumsdirektorin erfolgreich, verdoppelte die Zahl der Besucher und begeisterte das Publikum mit Ausstellungen, wie jene über Arik Brauer oder aktuell mit "Love me kosher". Ihre Nachfolgerin Barbara Staudinger war bereits von 2005 bis 2007 Kuratorin am Jüdischen Museum.