Virologin klärt auf

Coronavirus – Zahl der Neuinfektionen nimmt stark zu

Seit Wochen wird eine hohe Coronavirus-Aktivität verzeichnet. "Die meisten Erkrankungen werden durch Sars-CoV-2 verursacht", sagt Virologin Aberle.

Christine Scharfetter
Coronavirus – Zahl der Neuinfektionen nimmt stark zu
Top-Virologin Judith Aberle von der MedUni Wien.
iStock/zvg ("Heute"-Montage)

Mit den kalten Temperaturen sind nun auch die Viren zurückgekehrt und darunter nicht nur die klassischen Erkältungsviren. Diese machen laut Judith Aberle, Professorin für Virusimmunologie an der Medizinuni Wien, derzeit nicht einmal ein Viertel des Infektionsgeschehens aus. Das Coronavirus hingegen dominiert mit 44 Prozent der im Sentinel-System analysierten Proben mittlerweile wieder.

"Wir sehen seit mehreren Wochen eine erhöhte Virusaktivität im Sentinelsystem. Im Schnitt sind 30 Prozent der Getesteten SARS-CoV-2 positiv. Letzte Woche gab es jedoch eine weitere Zunahme, die Positivrate ist auf 44 Prozent angestiegen. Das ist ein sehr großer Anteil und bedeutet, dass die meisten Erkrankungen derzeit durch SARS-Coronaviren verursacht sind", so die Expertin im Gespräch mit "Heute". Im Rahmen des Sentinelsystems werden Proben infektiöser Personen am Zentrum für Virologie analysiert und auf Influenza, RSV-Infekte oder Sars-Cov2 hin ausgewertet.

Eine Tendenz, die sich auch im Abwassermonitoring eindeutig zeigt: Die Zahlen sind konstant im Steigen. "Was sich geändert hat, ist dass wir durch die Impfungen und den Immunschutz vor schweren Erkrankungen jetzt weniger Patienten haben, die stationär behandelt werden müssen", erklärt Aberle.

Bettenkapazität knapp

Etwas weniger locker sieht dies hingegen der Wiener Lungenfacharzt Arschang Valipour. "Seit langem wieder mal in Summe 20 Patient*innen mit COVID-19 in der Klinik Floridsdorf stationär und isoliert. Einziges "Glück", die Influenza – Saison hat noch nicht begonnen. Sonst wäre es mit der Bettenkapazität wieder mühsam", schreibt der Leiter der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie an der Klinik Floridsdorf auf X. 

Seit Wochen liegt die Zahl der stationären Aufnahmen in österreichischen Krankenanstalten mit der Diagnose Covid-19 bei über 400 Personen. "Wie sich die Situation in diesem Winter entwickelt, wird davon abhängen, wann die Influenza-Epidemie Fahrt aufnimmt, und ob wir gleichzeitig eine RSV-Welle und dementsprechend viele Erkrankte und Hospitalisierungen haben, wie im letzten Winter", sagt Aberle. Aktuell gebe es hier nur wenige Fälle.

Neue Variante in Österreich

Immer noch stark vertreten sind dabei die XBB-Varianten. Die kurzzeitig gefürchtete "Pirola"-Variante BA.2.86 wurde bisher in nur 14 Proben detektiert. Allerdings ist mit DV.7.1 eine neue Omikron-Unterlinie in Österreich aufgetaucht. Sie wird seit sechs Wochen vereinzelt nachgewiesen.

Dennoch würde sie einen einfacheren Zugang zu Tests sehr wichtig finden: "Vor allem für Risikopat" Grundsätzlich appelliert die Virologin an einen einfacheren Zugang zu Tests - "vor allem für Risikopatienten, weil es wirksame Medikamente gibt." Aktuell wird nur bei Symptomen bei von einem Arzt ein kostenloser PCR-Test durchgeführt. Antigen-Tests sind in Apotheken zu bezahlen.

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa</strong>. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. <a data-li-document-ref="120073714" href="https://www.heute.at/s/verschwunden-raetsel-um-goldschatz-aus-wiener-villa-120073714">Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.</a>
    23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.
    Leserreporter
    kiky
    Akt.