Coronavirus

Der Unterricht fällt wegen Corona wohl bis Herbst aus

Heute Redaktion
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Offiziell ist noch völlig unklar, ob es in diesem Schuljahr noch "normalen" Unterricht geben wird. Diese Woche muss eine Entscheidung fallen. Zu erwarten: Die Schulsperren werden bis in den Mai verlängert. Vorerst.

Bis Ende der Osterferien sind die Schulen nur für Kinder geöffnet, deren Eltern im Beruf unabkömmlich sind. Wann es wieder "normalen" Unterricht gibt? Das können aktuell weder Bildungsministerium, Bildungsdirektionen noch Lehrergewerkschaft beantworten. Tenor: Zuerst müsse man neue Infektionszahlen und Entscheidungen der Bundesregierung abwarten.

Lernen? Im Moment sollen Lehrer über E-Learning-Plattformen ausschließlich alten Stoff "wiederholen, festigen und üben", so Lehrergewerkschafter Paul Kimberger zu "Heute". Den Eltern jetzt "auch neuen Stoff zuzumuten", hält Wiens Bildungsdirektor Heinrich Himmer aber für "keine gute Idee".

Alternativen? Sollten die Corona-Maßnahmen über "die nächsten Monate" weitergelten, werde man sich etwas überlegen müssen, so Himmer. So könnten Schulen etwa nur "jeden zweiten Tag öffnen" oder es könnten sich bei der Anwesenheit abwechselnde Schüler-Lehrer-Teams gebildet werden. Aber: "Wir können jetzt nicht sagen: 'Die Kinder bleiben jetzt vier Monate zu Hause und dann fangen wir ein neues Schuljahr an.'"

Was passiert in den Osterferien? Schulen bleiben für Betreuung offen, da sich beim Bildungsministerium "erstaunlich viele Lehrer" zum freiwilligen Dienst gemeldet haben.

Alles vorbei? Hannes Grünbichler, steirischer Landessprecher der Unabhängigen Gewerkschafter im öffentlichen Dienst forderte am Sonntag: Homeschooling bis Ende des Schuljahres, keinen Unterricht im Sommer, Ausfall der Matura.

Und Zeugnisse? Bei Maturanten die Summe der Leistungen der letzten Jahre, bei Schülern könnte das Halbjahreszeugis gelten.

Unis vor ungewisser Zukunft

Seit dem 11. März haben Österreichs Unis ihre Pforten geschlossen. Lehrveranstaltungen finden aktuell nur mehr online statt. Die Uni-Gebäude selbst dürfen nur mehr Personen betreten, die für die "Aufrechterhaltung des Notbetriebs" unbedingt nötig sind.

Die Unis rechnen damit, dass diese Maßnahmen bis "einschließlich 18. April" gelten. Was dann passiert, ist offen. "Wir wissen einfach nicht, wie es weitergeht, derzeit wird alles Mögliche diskutiert", sagt ÖH-Sprecher Denthaner.

Das ist bitter: Am Wiener Juridicum etwa ist vom 20. bis zu 30. April Prüfungszeit, auf der WU ab 27. April, darauf lernen die Studenten hin. Eingeweihte sagen "Heute": "Rechnen Sie eher mit einer Verschiebung."

Möglich wäre etwa eine Verlängerung des Studienjahres. Heißt: Lehrveranstaltungen und Prüfungen könnten im Sommer nachgeholt und Studien- und Beitragsfristen verlängert werden. Das würde aber Studenten, die im Sommer arbeiten, treffen. Ebenfalls unklar ist, was mit jenen Studenten passiert, die sich freiwillig zum Zivil- oder Grundwehrdienst gemeldet haben. Denn: Aktuell kann jede Uni "ehrenamtliche Tätigkeiten" für das Studienfach anrechnen, eine allgemeine Richtlinie fehlt. Zumindest von Studien- und ÖH-Beitrag wurden die freiwilligen Helfer aber befreit.